Samy Deluxe spricht über Migrationsdebatte
Samy Deluxe spricht mit dem Bayrischen Rundfunk über seine Erfahrungen als Deutscher mit Migrationshintergrund. Die Kritik an manchen seiner Äußerungen zur Migrationsdebatte empfindet er als anstrengend. In dem neuen Interview geht es darum, wie es Migranten in Deutschland ergeht, wenn sie von "Ur-Deutschen" nicht als Deutsche anerkannt werden. Das zeige sich zum Beispiel, wenn Menschen überrascht reagieren, dass er trotz seiner Hautfarbe gutes Deutsch spreche.  "Ich drück mich zwar zu deutsch für die Ausländer aus, aber für die Deutschen seh ich bloß wie ein Ausländer aus" , lautet eine Zeile aus Samy Deluxe ' Song Wer ich bin , die hier zitiert wird. Weiter heißt es in dem Song: "manchmal ist mir dieses zwischen den Stühlen ein bisschen zu viel und ich betrachte mich selbst mit gemischten Gefühlen". Das Zwischen-den-Stühlen-Stehen sieht  Samy Deluxe aber auch als Vorteil, wie er dem Bayrischen Rundfunk erklärt: "Eigentlich bin ich super happy mit dem, was ich bin [...] grade das mit diesem halb schwarz, halb weiß Ding und dem Komplex, wo gehöre ich jetzt hin, [ist] irgendwie vorbei und grade dieses zwischen den Stühlen zu stehen gibt einem ja manchmal die Möglichkeit, in beide Richtungen zu gucken und vielleicht auch beide zu verstehen." Samy Deluxe spricht auch über die Debatte, die sein Lied Dis Wo Ich herkomm 2009 ausgelöst hatte. Damals wurde ihm vorgeworfen, fahrlässig den Nationalsozialismus verharmlost zu haben. Es ging um die Zeilen "wir haben keinen Nationalstolz und das alles bloß wegen Adolf - ja toll, schöne scheiße, dabei war der Typ doch eigentlich 'n Österreicher" sowie "ein Monat waren wir kurz stolz, dann mussten wir uns wieder schämen - denn es heißt wir haben beide Weltkriege gestartet" . In dem Interview beschreibt Samy Deluxe , wie ihm in der Folge während eines Konzerts AntiFa-Vertreter vorwarfen, braunes Gedankengut zu vertreten: "Ich wollte wirklich nur ein gutes Statement zu Deutschland abgeben und dann hatte ich auf einmal die AntiFa vor meinen Konzerten, die mich als Nazi bezeichnet haben und Flugblätter gegen mich verteilt haben, weil ich rechtes Gedankengut verteile[.] Da stehe ich da mit meiner Band, die aus Jamaikern, Indianern oder irgendwas besteht und stehe da vor fünf deutschen 17-jährigen Jugendlichen, die mir erzählen, ich verbreite rechtes Gedankengut und ich denk mir nur: 'Oh Jungs, das ist vollkommen anstrengend'."

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