Rocawear-Men 2006 - Best Of Both Worlds
Seit des Wechsels des Vertriebs für den europäischen Markt hat sich einiges verändert bei Rocawear. Diese Tendenz hat sich auch in der diesjährigen Kollektion bestätigt. So verbindet sich hier der klassische Rocawear-Hiphop-, sagen wir Street-Style mit eher schmaler geschnittenen, schlichteren Styles. Dieser Wandel bezieht sich allerdings lediglich auf den Schnitt. Die Prints auf Tees und Pants kommen in gewohnter Rocawear-Manier mal schlicht, klassisch, mal ausgefallen, aufwendig, auffällig, aber niemals misslungen.

Gleiches gilt für die Pants. Sehr gelungene, ausgefeilte Stickerein krönen die King' Own Jeans, unten links, die meisten anderen Modelle stechen vor allem durch aufwendige Waschung, ungewöhnliche Prints und den gewohnten Second-Hand Look mit den verschlissenen Nähten hervor, wie die Bones unten rechts. Hier allerdings kommt das Problem zum tragen. Beim Online Kauf ist dringend auf den Schnitt zu achten. Während klassisch-Baggy geschnittene Jeans wie die King's Own Jeans auch in der amerikanischen Kollektion zu finden sind, auch als Baggy gedacht sind und von daher die Baggy gewohnten Größenverhältnisse bewahrt, kommen andere, wahrscheinlich europäische Modelle in völlig anderen Größendimensionen. Insofern erinnert nicht nur der Aufdruck der EU-Modelle, oder sagen wir die Art und Beschaffenheit des Aufdrucks nicht selten an eine andere bekannte Marke, die mit dem R als Logo-Druck wirbt, und die sicherlich nicht im Hiphop-Bereich anzusiedeln ist. Muss ja nicht schlecht sein, und die Modelle kommen sicher trotzdem stylisch. Aber während die letzte Kollektion zwar schon diese Tendenz zeigte, die gerade geschnittenen Modelle aber trotzdem immernoch sehr weit produzierte, hat sich generell im Schnitt der eher geraden Modelle eine starke Verengung vollzogen. So kommt die Kings Own Baggy sehr stylisch, sehr Baggy, eben im gewohnten Baggy-Größenverhältnis. Die gerade geschnittene Bones kommt in der selben Größe allerdings sehr schmal, schon mit einer kaum verkennbaren Tendenz zu Marken, die nicht bei Hiphoppern, sondern er bei Normalsterblichen anzutreffen sind. Eben auch weitaus enger, als die gerade geschnittenen der letzten Kollektion.



Also beim Online Kauf dringend auf den Schnitt achten, und wenn die Pant gerade geschnitten ist, aber immer noch am Bein weit fallen soll, dann ist sie eher ein bis zwei Größen größer als gewohnt zu ordern.

Das T-Shirt Problem bei Rocawear seit dem Vertriebswechsel wird wohl schon bekannt sein. Wer seinen Kleiderschrank nach dem 5-XL-Tee ausgerichtet hat, wird selbst mit XXL-Rocawear Shrits sicher nicht glücklich werden. Ähnlich wie bei Phat Farm entspricht dies nämlich gerade mal dem XL der USA, ist meist auch so ausgezeichnet und ist größer auch leider nicht erhältlich.

Ansonsten aber eine wieder einmal sehr gelungene Kollektion, wobei mir persönlich die Modelle, die aus der amerikanischen Kollektion übernommen wurden, mit Abstand am Besten gefallen. Und damit spreche ich wahrscheinlich für die, die es eben richtig Hiphop mögen, richtig baggy. Sean Carter dagegen kickt ja auch zunehmend engere Styles, also vielleicht liegt ja auch darin die Zukunft.

Groove Attack by Hiphop.de