Little Big Planet 2 (PS3)


Welcome back to Erfinderhausen. Ein zweites Mal entstauben wir den Sackboy und schlüpfen wieder in die wunderbare Welt der Kreativität. Denn wie bereits im Vorgänger, sind die Abenteuer des Sackboys nur ein Teil des Spiels. Der andere Teil ist ein unglaublich riesiger Baukasten, mit dem man selbst Level erbauen kann. Media Molecule , die Macher von Little Big Planet 2 sind sogar derart überzeugt von ihrem Baukasten, dass sie die Abenteuer der Häkelpuppe komplett nur mit dem Editor erstellt haben. Filmsequenzen inklusive. Es hat sich also einiges getan bei Little Big Planet und doch ist auch irgendwie alles beim Alten geblieben. Doch eins nach dem anderen. Zu erst einmal ist Little Big Planet 2 , wie bereits sein Vorgänger, ein verspieltes Jump 'n Run. Die Story ist hier lediglich Nebensache. Es geht in Little Big Planet 2 darum das Negativitron zu besiegen. Hierbei handelt es sich um ein fieses Weltraummonster, welches das Sackboyuniversum ins Chaos stürzen möchte. Das klingt platt und trotzdem ist man als Spieler fasziniert. Begrüßt wird man im Spiel erst einmal von Larry Da Vinci, der einen in die Steuerung und die Spielmechanik einführt. Wenig neues für Kenner des ersten Teiles, denn noch immer spielt sich das Game in drei Ebenen ab. Am Design selbst hat sich nicht viel getan. Zwar wurde dezent an der Optik gedreht, aber der Bastellook bleibt Bastellook und das ist gut so. Die Reise führt von Da Vincis Labor über eine Fabrik (für ein besseres Morgen) und eine Kuchenlandschaft bis hin zu einer Dschungellandschaft und einem Raumschiffeinsatz. Alles so schön in Szene gesetzt, das man ständig stehen bleibt, um sich einzelne Details anzuschauen und oft die Frage stellt: Wie hat der "Erbauer" das hinbekommen?




Spielerisch ist Little Big Planet 2 deutlich abwechslungsreicher als der Erstling. So lockern Retro-Sidescroller-Ballereinlagen den reinen Jump 'n Run-Alltag regelmäßig auf und selbst diese Einlagen könnten unterschiedlicher nicht sein. Mal ballert man im inneren eines menschlichen Körpers Gegner über den Haufen, schießt sich auf dem Rücken einer Biene ans Levelende oder spuckt mit einem Lama Gegner vom Bildschirm. Überhaupt kommen verstärkt tierische Begleiter zum Einsatz. So auch der ein Hamster, auf dessen Rücken man in Windeseile durch einen verwinkelten Level rast. Doch der Hamster dient auch als Angriffswaffe und macht mit seinem Sprungangriff Gegner unschädlich und ist auch gegen den Endgegner sehr hilfreich. Ebenso hilfreich sind die neuen Gadgets, die man Sackboy spendiert hat. Neben dem Harpunenhandschuh, mittels dem sich Sackboy in seine Umgebung harkt und sich fortan Bionic Commando -like schwingend fortbewegt. Doch auch der Creatinator oder die Helmkanone, die mal als Kuchenkanone, mal als Wasserwerfer fungiert, leisten hervorragende Dienste gegen die Schergen des Negativitrons.


Last but not least wartet Little Big Planet 2 auch mit Rettungsmissionen auf. So gilt es die sogenannten Sackbocks sicher ans Ziel zu geleiten. Das ist allerdings auf den ersten Blick gar nicht so leicht, denn mal rennen einem die Sackbocks wie Lemminge hinterher, mal wollen sie von bestimmten Dingen angezogen werden und ein anderes Mal rennen sie vor mir weg. Allen gemein: Wenn man nicht aufpasst, rennen sie in ihr verderben.

Doch das eigentliche Spiel ist nur das halbe Vergnügen. Wahre Little Big Planet -Fans machen sich spätestens nach dem Durchspielen des Abenteuers auf in den Editormodus, um weitere Abenteuer für die Community zu basteln. Online avanciert Little Big Planet 2 nämlich zum nie enden wollenden Vergnügen. Unzählige Community Level warten darauf entdeckt zu werden. Gerne auch mit bis zu drei weiteren Onlinespielern. Leider ist die Spielersuche immer noch der Schwachpunkt, den oft erhält man die Meldung, dass der Mitspieler gerade beschäftigt sei oder prinzipiell keine Mitspieler zulasse. Warum man diese Dinge in der Spielersuche nicht sofort ausgeblendet hat, ist ein Rätsel und schmälert das Vergnügen im sonst so vergnüglichen Little Big Planet . Der Editor selbst ist über jeden Zweifel erhaben – immerhin wurde das Spiel damit gebaut. Doch auch für Einsteiger ist er, trotz seiner Größe und Möglichkeiten, relativ überschaubar. In 52 Episoden kann man sich von Robert de Niros Snychronsprecher erklären lassen, wie er funktioniert. Oder man macht einfach. Hier ist alles enthalten: die auf der vorherigen Seite genannten Gadgets und die programmierbaren Sackbots. Alles bequem zu erreichen über das "Popit"-Menü. An dieses muss man sich als Einsteiger sicherlich erst gewöhnen, doch geht hier probieren über studieren. Hier findet sich alles: Vom Bastelmaterialien in verschiedensten Formen über die aus dem Hauptabenteuer bekannten Hüpfbretter bis hin zu Elementen wie Wasser, Feuer oder auch Elektrizität. Ein neues Element sind die Microchips, mittels derer man Schalter und Maschinen verbinden kann. Hierdurch kann man Bolzen, Kolben, Motoren und andere Materialien verbinden und agieren lassen. Last but not least lassen sich die Eigenkreationen in Little Big Planet 2 auch mittels Level Portalen miteinander verbinden. Hat man einen Schöpfer gefunden, dessen Level einem zusagen, kann man auf diese Weise dessen Level komplett durchspielen.   Bewertung:
5,5 von 6 Fazit:
Little Big Planet 2
macht, wie bereits sein Vorgänger, richtig Spaß. Klar, der Editor mag im ersten Moment aufgrund seiner Vielzahl an Möglichkeiten abschrecken und manch einer möchte nicht kreativ werden, sondern einfach nur seinen Spielspaß haben, doch auch für die bietet Little Big Planet 2 ein wunderschönes Spielerlebnis. Dieses dauert zwar nur um die sechs Stunden, doch das Abenteuer geht dank unzähliger Communityabenteuer weiter. Hier wird man zwar mitunter mit langen Ladezeiten gequält und die Mitspielersuche für die Versus-Level lässt einen zu oft in einer Suchschleife zurück, aber das sind im Großen und Ganzen verschmerzbare Macken eines sonst tadellosen Spieles.

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