Kendrick Lamar kann mit Sneak-Disses nichts anfangen. Dennoch teilt er ohne konkretes Namedropping auf Metro Boomins und Futures neuem Kollaboalbum "We Don't Trust You" gegen Drake und J. Cole aus. K-Dot möchte demnach nicht zu einem Dreigestirn des US-Raps gehören. Er sieht sich stattdessen unangefochten an der Spitze.
Kendrick Lamar grenzt sich von Drake & J. Cole ab
Auf dem Track "Like That" hat Kendrick Lamar den zweiten Verse und geht in die Vollen. "Ich wähle Gewalt", schickt er dort vorweg. Anschließend verflucht er unterschwellige Disses und erwähnt direkt Drakes und J. Coles Hit-Single "First Person Shooter".
"F*ck sneak dissin', first person shooter, I hope they came with three switches"
Weiter rappt Kendrick, dass ihm "die großen Drei" gewaltig egal seien. Auch kaum ein Zufall. J. Cole fragt sich in seinem Verse auf "First Person Shooter" unter anderem: "Is it K-Dot? Is it Aubrey? Or me?" Die Antwort des Dreamville-Rappers: We the big three [...]". Offenkundig eine Gleichstellung, mit der sich Kendrick keinesfalls anfreunden möchte:
"Think I won't drop the location? I still got PTSD
Motherf*ck the big three, n***a, it's just big me"
Auch Drakes letztes Soloalbum "For All The Dogs" zieht der Compton-Rapper als Referenz heran. Bei ihm landen die Hunde begraben auf dem Friedhof.
"N***a, bum, 'fore all your dogs gettin' buried /
That's a K with all these nines, he gon' see Pet Sematary"
Kendrick Lamar bleibt unberechenbar
Mit einem Kendrick Lamar in derartiger Battle-Laune war vor Release von "We Don't Trust You" kaum zu rechnen. Wer hätte schon Fronts gegen Drake auf einem Track mit Beteiligung von Future erwartet? Schließlich arbeiten der Trap-Star und Drizzy seit Jahren eng zusammen. Zuletzt war der Kanadier gleich zweimal auf Futures Soloalbum "I Never Liked You" zu hören. Auch vor dem Hintergrund, dass einmal ein Kollaboalbum zwischen Kendrick Lamar und J. Cole im Raum stand, kommen die Bars von K-Dot einigermaßen überraschend. Drake und Cole spielen in den Staaten aktuell gemeinsam die "Big As The What?"-Tour.
Lediglich Metro Boomin ist in den letzten Monaten in einen öffentlichen Konflikt mit Drake geraten. Auch wenn der Producer zwischenzeitlich einräumte, dass die Auseinandersetzung "nicht so heftig" sei. So teilte Drake etwa das "American Dream"-Album von 21 Savage in seiner Insta-Story und sorgte dafür, dass eine Reihe von Emojis Metro Boomins Namen überdeckten.
Auf einem ähnlichen Level agierte auch Metro Boomin, der ein Meme über Drake mit einem Like versah. Das gepostete Bild vermittelte, dass Drake sich die Ohren zuhalten würde, sobald das Voice Tag von Metro Boomin ertöne. Ursprünglich hatte der Star-Producer das Projekt "Her Loss" von Drake und 21 Savage als Beispiel herangezogen, um sich über Award-Shows aufzuregen. "Trotzdem gewinnt 'Her Loss' immer noch den Titel des Rap-Albums des Jahres gegenüber H&V ['Heroes & Villains']. Der Beweis, dass Preisverleihungen nur Politik sind und nichts für mich", schrieb Metro Boomin in einem inzwischen gelöschten Post.
Kendrick Lamar taucht nicht das erste Mal aus dem gefühlten Nichts auf, um kompromisslos die Competition zu suchen. Auf Big Seans "Control" legte er sich 2013 mit einigen Größen der US-Rapszene an – auch damals schon dabei: J. Cole und Drake.
