Auch an diesem Wochenende sind nach den Recherchen zu einem rechtsextremen "Geheimplan gegen Deutschland" Hunderttausende Menschen auf die Straße gegangen. Auch in Köln fand eine Großdemo statt. Unter den Demonstrierenden war auch Eko Fresh, der gegenüber dem Kölner Stadtanzeiger seine Gefühlslage vor dem Hintergrund der an die Öffentlichkeit gebrachten Deportations-Fantasien beschreibt.
Eko Fresh: "Ich musste an meinen Sohn denken"
Unter dem Motto "Demokratie beschützen, AfD bekämpfen" sollen laut Veranstalter 70.000 Menschen bei der Kundgebung in Köln gewesen sein. Eko, der sich selbst als "ein großer Verfechter unseres Grundgesetzes" sieht, trat im Rahmen der Veranstaltung auch in seiner Rolle als Rapper auf. Mit seiner Teilnahme hat er seiner Überzeugung Ausdruck verliehen: "[...] weil ich mich an das Grundgesetz und an die Demokratie halte, habe ich am Sonntag von meinem Recht Gebrauch gemacht, für meine Ansichten einzustehen."
Eko, der als Sohn türkischstämmiger Eltern in der Rheinmetropole aufgewachsen ist, hat die Gedankenspiele zu Massenvertreibungen mit Sorge zur Kenntnis genommen. Besonders aus der Sicht eines Familienvaters:
"Ich musste an meinen Sohn denken, an die nächste Generation und wo das alles hinführen soll. Ich habe eine krasse Unsicherheit gefühlt."
Was den Rapper positiv stimmt: "Es gibt immer noch 80 Prozent in Deutschland, die das nicht wollen. Das hat mir Kraft gegeben." Dass derart viele Menschen in Köln gegen die AfD und Rechtsextremismus "ein Zeichen setzen", sei für ihn "ein geiles Gefühl" gewesen.
Die AfD steht in bundesweiten Wahlumfragen aktuell bei knapp über 20 Prozent. In der Recherche von CORRECTIV wird nicht weniger als ein "Masterplan" einiger Rechtsextremisten beschrieben, der auf eine massenhafte Vertreibung von Menschen mit Einwanderungsgeschichte hinauslaufen würde. Bei dem Treffen in einem Potsdamer Hotel waren neben hochrangigen AfD-Politikern auch Unternehmer und CDU-Mitglieder vor Ort.
