Kollegah reagiert auf Antisemitismus-Vorwürfe

In einem Antwortschreiben an den Zentralrat der Juden in Deutschland, welches unserer Redaktion weitergeleitet wurde, liefert Kollegah nicht nur ein Statement zu den Vorwürfen der letzten Tage ab, sondern bietet dem Verein sogar seine Hilfe an.

Kollegah erläutert zunächst, dass es sich beim (Battle-)Rap um eine Kunstform handele, die nicht selten missverstanden werde. Vor allem deshalb seien die Vorwürfe, er sei Antisemit, falsch und haltlos.

Kollegah behauptet ebenfalls, dass bei einem Telefongespräch mit dem Vorsitzenden des Verbandes dieser beteuert habe, er selbst halte Kollegah nicht für einen Antisemiten.

Öffentlich wurden die schweren Vorwürfe aber bekanntlich noch nicht zurückgenommen.

Kollegah betont in seinem Schreiben, dass in aktuellen Songs ganz andere Lyrics zu finden seien. Als Beispiel zitiert er dazu: "Wir sind Brüder, wir sind Schwestern, Nachkommen von Adam. Ganz egal ob wir nun Jahwe, Gott oder Allah sagen."

Bei besagtem Telefongespräch habe Kollegah zudem den Vorschlag geäußert, "eine gemeinsame wohltätige Aktion speziell für hilfsbedürftige Juden zu starten, um zusammen für unsere Jugend ein echtes Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen."

Wie es scheint, ist man auf diesen Vorschlag bisher nicht eingegangen.

Kollegah gibt abschließend noch zu bedenken, dass die Vorwürfe seitens des jüdischen Verbandes für viele Hass-Kommentare gegenüber Juden in sozialen Netzwerken sorgen könnten. Da er dies verurteile, lade er den Vorsitzenden des Rates "zu einer öffentlichen Diskussionsrunde über das Thema im Sinne eines interkulturellen Austauschs ein."

Besser hätte Kollegah nicht auf derartige Vorwürfe antworten können, denn statt seine Musik nur zu verteidigen, schlägt er eine Zusammenarbeit mit dem Verband vor.

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hatte Kollegah in einem offenen Brief Antisemitismus vorgeworfen und damit Kollegahs Namen innerhalb eines Tages in einen durchaus rufschädigenden Kontext gebracht.

Zur Stützung des Vorwurfs wurden Textzeilen aufgeführt, die teilweise über zehn Jahre alt waren oder nicht einmal von Kollegah selbst stammten. 

Antisemitismus-Vorwurf: Offener Brief soll Kollegah-Konzert doch noch verhindern

In einem offenen Brief fordert der Zentralrat der Juden in Deutschland die Absage eines Kollegah-Konzerts. Beim Hessentag am 14. Juni 2017 soll laut der Organisation die Region Hessen repräsentiert werden. Kollegah repräsentiere hingegen Hass und solle daher nicht als Musiker auftreten dürfen.

Kategorie
Artist

Groove Attack by Hiphop.de