Kollegah berichtet: Als Selfmade Records kurz vor dem Ende stand

Platz-1-Erfolge in Serie, Gold- sowie Platinauszeichnungen, ausverkaufte Touren: Selfmade Records ist das wohl erfolgreichste (Independent)-Label der Deutschrapszene. Dass es so weit gekommen ist, scheint einem kleinen Wunder zu gleichen.

Wie Labelveteran Kollegah in der neuesten Release Day 2-Folge von Koree berichtet, stand Selfmade vor gut sechs Jahren offenbar kurz vor dem Bankrott. Kollegah und Labelchef Elvir Omerbegovic hätten damals gemeinsam über eine baldige Schließung nachgedacht. Auslöser seien die schlechten Verkaufszahlen des ersten Teils von Jung, brutal, gutaussehend gewesen, welcher im Juni 2009 erschien. Das Album sei nur etwa 5000 mal über die Ladentheke gegangen, die Einnahmen des Kollabo-Werks mit Farid Bang hätten dann noch durch drei geteilt werden müssen, hinzu seien teure Videodrehs gekommen.

"Wir haben wirklich gedacht 'Okay, es bringt einfach nichts. Es ist keine Aussicht darauf zu sehen irgendwie, dass der Musikmarkt sich noch mal irgendwie verbessert oder erholt oder dass da noch was zu holen ist. Wir haben jetzt hier sieben Jahre Energie, Zeit und Herzblut reingebuttert. Ey, was willst du machen, klappt halt nicht'", so Kolle.

Das Zuhältertape Vol. 3 sei ursprünglich als großer Abschluss für die treuen Fans geplant gewesen. Da die Aussichten auf eine gute Chartplatzierung ohnehin schlecht gestanden hätten, habe man sich für ein hauseigenes Shop Release entschieden und kein Geld in Videos oder Ähnliches investiert. Dank etwa 6000 verkauften Einheiten und den wegfallenden Abgaben wie an den Vertrieb oder die Läden, habe man erstmals wieder "Kohle auf der Hand gehabt", wodurch die Motivation wieder gestiegen sei.

Auch das nachfolgende Hoodtape Vol. 1, ebenfalls ein Shop Release, habe sich rentiert. Mit Bossaura sei der Knoten dann endgültig geplatzt.

Ab Minute 27:42 spricht Kollegah über die damaligen Umstände: