Wie die Tagesschau berichtete, sind Lyrics aus Rapsongs kein legitimes Beweismittel mehr vor Gericht, so urteilte der Oberste Gerichtshof von New Jersey.

Was bisher gängige Praxis in amerikanischen Gerichtssälen war, scheint nun der Vergangenheit anzugehören. Anfang des Jahres wurde Vonte Skinner, ein Rapper aus New Jersey, angeklagt, weil er angeblich ein Gangmember angeschossen habe. In seinen Texten habe er darüber gerappt, dass er Feinden das "Gesicht wegblase". Solche Textpassagen, die Vonte teilweise Jahre vor der Anklage schrieb, wurden in dem Verfahren gegen ihn verwendet.

Der Oberste Gerichtshof kippte diese Methode nun und argumentierte zum Beispiel damit, dass Bob Marley sicherlich keinen Sheriff erschossen habe, nur weil er davon sang. Somit unterstellte er einigen Staatsanwälten, dass sie den Charakter der Rap-Texte nicht verstünden. Sie seien fiktiv und ein Ausdruck von Phantasie und Kreativität und sollen dazu beitragen, soziale oder politische Kommentare zum Ausdruck zu bringen.

Der Fall von Vonte Skinner wird jetzt unter den neuen Umständen noch einmal aufgerollt.