GEMA fordert 600% mehr Gebühren / Petition beim Bundestag
Wie das Handelsblatt Anfang des Jahres berichtete , beabsichtigt die GEMA (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte), die Tarife für Konzertveranstalter um 600 Prozent anzuheben. Hintergrund der Forderung seien zum größten Teil die durch illegale Downloads verursachten schwer zurückgegangenen Tonträgerverkäufe. So erhofft sich die GEMA , ihre Verluste durch die hohen Tarife für Konzertveranstalter wieder auszugleichen.
"Die Gebühren der Gema werden nach dem Bruttoumsatz - einschließlich Künstlerhonorar – eines Konzerts berechnet. Die größten Gewinner sind dabei die Top-Künstler, die heute die Ticketpreise den Veranstaltern oft verbindlich vorgeben." so das Handelsblatt . Dass der Verband der Konzertveranstalter Alarm schlägt, ist nachzuvollziehen. Falls die GEMA mit ihrem Vorhaben Erfolg haben sollte, wird dies massive Folgen für alle Live-Veranstaltungen in ganz Deutschland haben. Kleineren Künstlern dürfte es dann kaum noch möglich sein, Konzerte zu geben. Anhand eines errechneten Beispiels des Verbandes der Konzertveranstalter, wird das Ausmaß der Preisattacke mehr als deutlich:
"Als Beispiel wird ein Konzert mit einem Kartenpreis von 45 Euro und 5000 Fans vorgerechnet. Nach alter Ordnung werden 3.369,60 Euro fällig. Der neue Tarif laute dagegen auf 18.000 Euro. Dazu muss noch zehn Prozent auf die Nebenverkäufe und Sponsorengelder abgeführt werden. Vom Rest muss dann der gesamte Konzertbetrieb, von der Hallenmiete bis zu den Löhnen der Bühnenarbeiter und den Stromkosten bezahlt werden." Was das für den Hiphop-Bereich bedeutet, kann man sich vorstellen. So dürften wir, falls die GEMA mit ihrem Vorhaben durchkommt, wohl bis auf vereinzelte Ausnahmen kaum noch in den Genuss von Rapkonzerten kommen. Doch es gibt noch eine Chance, dem ganzen entgegen zu wirken. Beim Deutschen Bundestag wurde eine Petition eingereicht, damit dieser die geplante Abrechnungsmethode der GEMA überprüft, sodass das Handeln der GEMA auf ihre Vereinbarkeit mit dem Grundgesetz, Vereinsgesetz und Urheberrecht überprüft wird. Zu dem soll eine eine umfassende Reformierung der GEMA in Hinblick auf die Berechnungsgrundlagen für Kleinveranstalter, die Tantiemenberechung für die GEMA -Mitglieder, Vereinfachung der Geschäftsbedingungen, Transparenz und Änderung der Inkasso-Modalitäten vorgenommen werden. Falls dir unsere Kultur am Herzen liegt und du auch in Zukunft noch auf Konzerte gehen möchtest, solltest du dir drei Minuten Zeit nehmen, um die Petition zu unterzeichnen. Jede einzelne Stimme zählt, es bedarf lediglich einer Registrierung im Petitions-Forum des Deutschen Bundestages.

Zur Petition

Tags

Groove Attack by Hiphop.de