Eko Beats auf dem Prüfstand
Deutsche Rapper bringen Kopfhörer auf den Markt - inspiriert vom großen Rap-Bruder aus den Staaten, namentlich Baba Dr. Dre . Dem verhalfen seine Trällerbügel zum Titel bestbezahltester Musiker 2012, wie das Forbes Magazine jüngst mitteilte .  Hierzulande fallen die Superlative in der Regel etwas geringer aus, was auch am kleineren Markt liegen mag. Die mir vorliegenden Eko Beats gehören dann also der ersten Kopfhörer-Linie eines deutschen Rappers an. Sido wird bald nachziehen, wie er bekannt gab .   Jetzt aber mal zu den harten Fakten. Ich habe die Dinger getestet und bin dafür wochenlang mit der schwarzen Edition herumgelaufen. Beginnen wir ganz am Anfang: Die Eko Beats sind ansehnlich verpackt. Der Boxschuber mit mattem Hintergrund und sich abhebenden Glanzbildern findet sicherlich Platz in den Regalen von manchen Fans. Optisch hat man sich bei der Verpackung von den Beats by Dre beeinflussen lassen. Die Klappbox beinhaltet dann, neben einer Autogrammkarte von Eko Fresh , eine solide Tasche für die ungenutzten Stunden. Im Lieferumfang sind neben den Kopfhörern und der Protection Box ein Standardkabel mit 1,2 m Länge, ein Verlängerungskabel von 2m Länge, ein Mikrofasertuch (sinnvoll, wirklich), Batterien und ein 1/8" zu 1/4" Stereo Adapter, sowie ein Flugzeug-Adapter enthalten.  Die mitgelieferten Batterien verschwinden im rechten Speaker, vorher kommt nur ein dumpfer, kaum wahrnehmbarer Brei durch die Leitungen. Die Dinger funktionieren also, und so mache ich mich zum ersten Testhördurchlauf auf. Der Streamingdienst meines Vertrauens harkt und das er mir den Eko - Fresh -Track Scheiße gibt's umsonst  aus Ek to the Roots nicht abspielen will, kann man getrost als Zeichen sehen. Weil die Kopfhörer sind mit einem Preis von 120 € nicht umsonst und sie sind auch einfach nicht Scheiße, wie sich herausstellen wird! Über die Optik kann man geteilter Meinung sein, über den Klang nicht. Der ist klar und druckvoll und gefällt mir besser als der Sound der gehypten Beats by Dre . Im Gegensatz zum Primus unter den Style-Speakern, sehe ich bei den Eko Beats nicht die Gefahr, dass man beispielsweise mit den Kopfhörern etwas abmischt und später feststellt, dass wegen der Basslast in den Speakern der Sound tiefenlos ist, wie eine Pfütze.  Es ist natürlich nicht von der Hand zu weisen, dass ICY Box , Hersteller der Kopfhörer, sich prinzipiell von Beats by Dre hat inspirieren lassen. Eko Fresh erzählte mir, dass es ihm vor allen Dingen wichtig war, dass seine Kopfhörer nicht so unverschämt teuer sind wie das Vorbild. So sind die Eko Beats an der Studio-Edition des Doktors angelehnt und kommen mit den gleichen Skills daher. 

Seite 2: Was können Eko Beats und halten sie dem Vergleich mit Beats by Dre stand? 

Wunderliches Knöpfchen und iHearNix  Auf der Schale des rechten Speakers, unter dem on/off-Schalter, befindet sich eine Mute-Taste. Da die Kopfhörer aber mit Noice Canceling ausgestattet sind, vernimmt man bei Betätigung der Taste eigentlich nur ein Rauschen. Beispielsweise teste ich in der Bahn, ob ich Durchsagen vom Personal verstehe, wenn ich die Kopfhörer auf lasse und die Mute-Taste drücke: ich verstehe logischerweise so gut wie nichts. Ich stelle mir vor, wie ein Schaffner vor mir steht und mich anschreit und ich auf die Taste drücke und nur ein gedämpftes "bloblablu" höre. Auch gefällt mir die Vorstellung, auf offener Straße Menschen, die die Kopfhörer tragen, zu verwirren, in dem ich mich von hinten an sie ran schleiche und die Taste sanft gedrückt halte. Spaß kriegste nicht geschenkt, diese Taste aber wohl. Für wirklich sinnvoll habe ich sie bisher nicht empfunden.  Sinnvoll ist jedoch das mitgelieferte Mikrofasertuch. Die schwarzen Kopfhörer bestehen äußerlich aus Plastik, was nicht matt daher kommt. Daher sieht man im richtigen Licht auch mal gerne das Staubkorn von vorgestern Abend auf den Dingern. Das ist nicht wild. Die Verarbeitung der Kopfhörer ist aber eben auch geprägt durch das Plastik. Aus eigener Erfahrung kann ich nur empfehlen, die verstellbaren Bügel zu nutzen. Beats by Dre solo , die ich mal mein Eigen nannte, brachen bei mir nach nur 8 Monaten kurz neben dem Gelenk durch. Back on Plastik - ist halt nicht immer die stabilste Lösung. Ich bin aber guter Dinge, dass die Eko Beats nicht derart schlecht verarbeitet sind. 
Im Rahmen der Testwochen fiel mir dann aber was auf, was mich extrem stutzig machte: Zu Besuch bei Freunden wollte ich diese die Kopfhörer ebenfalls testen lassen. Im Gegensatz zu mir besitzen die Herren ein Telefongerät mit einem Apfel drauf. Nachdem die Jungs jeweils das Kabel ins Smartphone gesteckt hatten, wunderten wir uns über den extrem schlechten Sound. Erste Vermutung: Kabel im Nirvana.
Es stellte sich heraus, dass der Anschluss des iPhone s kurioserweise nicht wirklich kompatibel ist. Das Kabel geht da rein, keine Frage. Der Sound, der dann aber rauskommt, ist nicht vergleichbar mit dem eigentlichen. Als die Kopfhörer dann mit einem neueren 4S getestet wurden, war wieder alles ok. Es mag also eher am Apfelprodukt, als an den Eko Beats liegen. Ein kleiner Minuspunkt ist jedoch der Batterie-Verbrauch. Wer, wie ich, verschusselt ist und viel zu tun hat, vergisst auch mal die Kopfhörer auszuschalten. Dann sind die Batterien relativ schnell leer und müssen ersetzt werden, weil die Kopfhörer ohne nicht wirklich funktionieren (es sei denn, du hast ein Fledermausgehör).  Alles in allem muss ich aber sagen, dass mich die Kopfhörer überzeugt haben. Der Klang ist super, die Verarbeitung soweit solide, der Lieferumfang hervorragend. Wie gesagt, ist das Design eine reine Geschmacksfrage. Und dass die Teile wirklich groß sind, liegt nicht nur am Verhältnis zu meinem recht schmalen Kopf. Design und Größe kann man sich vorher anschauen. Wer ein iPhone besitzt und darüber Musik hören will, kennt die Problematik mit den Kopfhörer-Anschlüssen wahrscheinlich und checkt das im Handel.  In meiner persönlichen Analyse schlagen die Eko Beats den großen Bruder alleine schon wegen des Preis-Leistungs-Verhältnisses. 

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