Donald Trump und die Frauenverachtung: Hiphop ist Schuld?

Mittlerweile hat wohl jeder mitbekommen, was Donald Trump so in der Umkleide von sich gibt. In einem jahrealten Videomitschnitt legte der rebublikanische Präsidentschaftskandidat detailliert dar, wie widerlich man mit Frauen umgehen könne, wenn man berühmt sei.

Nach Beleidigungen gegen mittlerweile nahezu jede erdenkliche Menschengruppe, Mordaufrufen an seiner Kontrahentin Hillary Clinton und abstrusen Plänen wie dem Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko scheinen derartige Ausdrücke der Frauenverachtung nun selbst republikanischen Hardlinern zu viel zu sein.

Aber Trump hat ja ein fähiges Wahlkampf-Team, das weiß, wie man ihn auch aus dieser Sackgasse wieder herausboxt. Und was ist einfacher als einen eigenen Fehler einzugestehen und zu versuchen ihn irgendwie aus der Welt zu schaffen? Richtig, jemand anderem die Schuld geben. In diesem Fall muss die Hiphop-Kultur herhalten.

Eine Mitverantwortliche in Trumps Wahlkampfteam namens Katrina Pierson versuchte in einem Interview mit CNN so die Schuld Trumps abzuwälzen: "Diese Vergewaltigungs-Kultur ist durch niemand anderen als die Unterhaltungsindustrie vorgegeben, durch nichts anderes als die Hiphop-Musik, die man auf lokalen Radiostationen hören kann."

Diese Argumentation ist auf so vielen Ebenen schlichtweg falsch und dumm. Erstens macht es Trumps scheinbares Verhalten gegenüber Frauen nicht weniger widerwärtig und falsch, wenn solch ein Verhalten ebenfalls in der Musik beschrieben wird.

Zweitens lässt sich Rap immer noch unter dem breit gefächerten Dach der Kunst ansiedeln. Damit kann es durchaus vorkommen, dass in Songs ein extrem negatives Frauenbild vermittelt wird. Aber solch ein Frauenbild existiert traurigerweise in manchen Teilen unserer Gesellschaft. Diese Leute sind aber nicht unbedingt die Idealbesetzung für hohe politische Ämter. Trump hat aber Chancen, der nächste US-Präsident zu werden. Dass der mächtigste Staatschef der Welt ein solches antiquiertes Frauenbild tatsächlich noch vertreten würde, wäre wohl durchaus bedenklich.

Zu Argumentationen wie denen von Frau Pierson ließen sich wohl ganze Aufsätze schreiben. Wenn du deine Meinung dazu in den Kommentaren abgeben willst, nur zu!

Vielleicht ist das auch nur die Rache an der bösen Rapszene, die Trump (zu Recht!) nicht unterstützen will.

Warum sich selbst Donald Trump nicht mit Ice Cube anlegen sollte

Don't mess with Ice Cube! Nachdem das ehemalige Mitglied der N.W.A-Crew vor Kurzem in einem Interview Kritik an der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton geübt hatte, wurden diese negativen Äußerungen nach alter Trump-Manier sofort für die eigenen Zwecke instrumentalisiert. @IceCube: "Hiliary's not solving the problem, she's just making it worse!" -Endorses @realDonaldTrump!

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