"DeepRapper": Microsoft veröffentlicht KI-Rap-Generator

Künstliche Intelligenz hat in der letzten Zeit einen gewaltigen Sprung gemacht und ist immer mehr in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Auch in der Musik sind durch KI-kopierte Stimmen einige Fake-Songs von Artists wie Drake und The Weeknd entstanden. Aber auch komplett künstlich generierte Musik ist auf dem Vormarsch: Muzic, ein Forschungsprojekt von Microsoft, hat nun ihre KI "DeepRapper" veröffentlicht.

Microsoft entwickelt Rap-KI "DeepRapper"

Laut einem im Jahr 2021 veröffentlichten Forschungspapier ist DeepRapper das erste KI-System, das "Rap mit Reimen und Rhythmen" erzeugen kann. Ältere KI-Programme, die auf Rap spezialisiert waren, hätten sich laut Muzic hauptsächlich auf die Texte konzentriert und weniger auf den Rhythmus, der jedoch wichtig für eine gute Rap-Performance sei.

Um die KI-generierten Texte so genau wie möglich rappen zu können, haben die Forscher*innen das Programm mit einer großen Menge an Rap-Performances, -Audios und -Songs aus dem Internet gefüttert. Anschließend habe man sich darauf fokussiert, an welchen Stellen die Stimmen der Rap-Artists in den Instrumentals anfangen und aufhören, die entsprechenden Lyrics zu rappen. Zusätzlich verwendete das Forschungsteam das Beat-Tracker-Programm "Librosa", um das Timing von Text und Beat besser ermitteln zu können. 

Mit den Ergebnissen habe DeepRapper inzwischen über 5000 Text-Samples generieren können. Da das Forschungsteam jedoch in China sitzt, sind diese in Mandarin verfasst worden. Wer sich die Text-Samples trotzdem ansehen möchte, kann dies hier tun.

Der ganze Code von DeepRapper ist bereits auf Github zu finden und zugänglich. Jedoch funktioniert das Programm derweil nur auf Mandarin.

Was bedeutet das für die Rap-Szene?

Für sich alleine ist DeepRapper bis jetzt nur ein Programm um möglichst rap-bare Texte zu generieren. Wenn man jedoch das andere KI-Projekte von Microsofts Forschungsteam Muzic betrachtet, scheinen die Möglichkeiten unendlich: Dasselbe Team entwickelt laut Music Business Worldwide ein KI-Porgramm namens DeepSinger. Dabei handelt es sich um eine KI-gestütze, merhsprachige Technologie zur Nachahmung der menschlichen Stimme. Laut Muzic sei DeepSinger das erste Programm, was künstliche Stimmen erstellen kann, ohne auf hochwertige Gesangsaufnahmen und -daten von echten Menschen angewiesen zu sein.

Zusätzlich steht bei Muzic außerdem das Programm MuseCoCo ("Music Composition Copilot") in der Pipeline. Dieses soll "symbolische Musik" erzeugen können. Das heißt, MuseCoCo soll Musik und Beats aus dazu passenden, beschreibenden Texten künstlich generieren können. 

Wenn man also in Zukunft alle drei dieser Programme zusammen einsetzt, könnte theoretisch eine KI ohne menschliches einwirken eigenständige Musik kreieren. Wenn MuseCoCo Musik zu einem Text von DeepRapper kreiert und man diesen anschließend von einer künstlichen Stimme von DeepSinger singen oder rappen lässt, hätte man einen funktionierenden Song erstellt. Natürlich müsste dieser dann noch gemastert und gemixt werden, aber einen nutzbaren Song hätte man damit schon mal. Die Zukunft wird zeigen, wie weit die Musik-Industrie bereit ist, KI für ihre Zwecke zu benutzen.

Vor einigen Monaten sah es aber danach aus, als würde das erstmal nicht passieren. Denn einige der größten Musiklabels haben sich bereits zusammengetan, um gegen durch KI generierte Fake-Songs ihrer Artists vorzugehen. Unter anderem Universal Music hat im Zuge des viral gewordenen "Drake" und "The Weeknd"-Songs aktiv gegen KI vorgehen zu wollen:

Kategorie

Groove Attack by Hiphop.de