Das Testament des Sherlock Holmes (PS3)
Das Testament des Sherlock Holmes ist dabei keine neue Reihe. Im Gegenteil: PC-Spieler durften bereits sechs Mal ran, während Konsoleros bisher leer ausgingen. Nach zahlreichen Ankündigungen ist es nun soweit und der Meisterdetektiv darf auch auf den Konsolen ermitteln. Natürlich nur mit tatkräftiger Unterstützung durch DICH.


Aber zuerst einmal zur Story: Wir schreiben das Jahr 1898 und Sherlock Holmes hat den Auftrag für den Marquis von Conyncham eine gestohlene Perlenkette aufzuspüren. Holmes erledigt den Auftrag, wobei die Kette kurze Zeit später wieder fehlt. Keine Frage, dass Sherlock Holmes im Verdacht steht, damit zu tun zu haben. Als dann noch der schrecklich zugerichtete Leichnam vom Bischof von Knightsbridge in Sherlock Holmes Räumen gefunden wird, wird es für den Meisterdetektiv immer schwieriger zumal die Presse ebenfalls eine gute Story wittert und Holmes das Leben ebenfalls schwer macht.


Natürlich macht auch die Tatsache, dass Holmes den Leichnam des Bischofs untersucht ohne die örtliche Polizei hinzuziehen, den Umstand nicht besser. Doch schon ist man mitten im Game: Man untersucht die Tatorte indem man z.B. zu einer Leiche geht, per Knopfdruck wechselt man in eine Nahansicht und richtet den Blick auf Details. Man hat die Leiche vor seinem Ableben wirklich hart gefoltert: Gebrochene Finker, Schnittwunden und blaue Flecken. Nachdem man einen Schrank im Raum untersucht und dort einen Bußgürtel nebst Peitsche findet, wird klar, dass sich der Geistliche zumindest die blauen Flecken selbst zugefügt hat. Schmerzen war er also gewohnt. Aber warum wurde der Bischof gefoltert? Diese Frage treibt einen durch das Spiel.





Kombiniert man alle Gegenstände und Informationen im Notizblock zusammen, führen einen diese zum nächsten Schauplatz, den man ebenfalls untersuchen muss. Selbstverständlich müssen auch eigene Schlussfolgerungen gezogen werden und nach und nach fügen sich die Puzzleteile zu einem großen Ganzen zusammen. Zudem macht die Ermittlungsarbeit großen Spaß. Hier und da sollen kleinere Rätsel und Minispiele, das Spielgeschehen auflockern, allerdings bremsen die eher den Spielspaß, als das sie dazu beitragen würden. Während man Schlösser mit Leichtigkeit knackt, sind andere Rätsel deutlich härtere Kopfnüsse, was dem Testament von Sherlock Holmes einen stark schwankenden Schwierigkeitsgrad beschert.


Was heute CSI mit High Tech regelt, musste Sherlock Holmes in einem gänzlich altmodischen Labor erledigen. Aber immerhin: Er hatte eines! So auch in Das Testament des Sherlock Holmes. Im Labor werden Gegenstände untersucht und verglichen, wobei die "Laborsteuerung" teilweise etwas eigenwillig ist und mich manches mal hat laut fluchen lassen. Nach und nach werden Sherlock Holmes Ermittlungsmethoden allerdings verbissener und hier und da schreckt er auch nicht vor fragwürdigen Methoden zurück. Um was es sich hier handelt, soll der Spieler selbstverständlich selbst herausfinden. Zu viel soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Nur so viel: Neben Sherlock Holmes übernimmt man auch die Kontrolle über dessen Freund und Partners Dr. Watson.





Technisch ist Das Testament des Sherlock Holmes eher mäßig. Der Spieler schaut Sherlock Holmes beim Spielen über die Schulter bzw. kann auch die Egoperspektive wechseln - beide Perspektiven fangen die Atmosphäre des klassischen Londons gut ein. Allerdings sind die Animationen der Figuren etwas steif und insgesamt kann die Optik auf der uns vorliegenden PS3-Version als abschreckend bezeichnet werden. Unscharfe Texturen, eine niedrige Bildrate und Pixeltreppchen. Das hat man alles schon mal besser gesehen. Leider ist auch der Sound nicht sauber programmiert. So werden vereinzelt Unterhaltungen dadurch zerstört, dass bereits das nächste Sample gespielt wird. Lediglich die professionelle deutsche Synchro kann gänzlich überzeugen.


Bewertung:
6,5 von 10


Fazit :
Die Story ist spannend, fesselnd und wendungsreich. Die Egoperspektive funktioniert ausgesprochen gut allerdings hat man auf technischer Seite etliche Fehler gemacht. Auch die Minispiele wirken eher aufgesetzt und fügen sich nur bedingt in den Spielfluss ein. Da der Markt an brauchbaren Adventures allerdings rar gesät ist, sollten sich Genrefans überlegen, ob sie über die technischen Mängel hinwegsehen können.

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