The Darkness II (PS3)


Wer komplett neu ins Darkness -Universum einsteigt, dem sei zumindest kurz der Vorgänger ans Herz gelegt, der damit endete, dass Jenny, Jackie Estacados große Liebe, sterben musste. Dass die Finsternis und Jackie selbst daran nicht ganz unschuldig waren, hat Jackie bis heute nicht verarbeitet. Immer noch ist er von Schuldgefühlen geplagt und versucht die Finsternis in ihm zu unterdrücken. So richtig klappt das allerdings nicht, denn um selbst dem Tod zu entgehen, muss er die Finsternis herauslassen. Diese wiederum erpresst Jackie mit der Tatsache, dass sie Jennys Seele in ihrer Gewalt hätte. Als ob das nicht genug wäre, hat Jackie auch noch eine geheimnisvolle Bruderschaft am Allerwertesten, die mit allen Mitteln selbst in die Gewalt der Finsternis kommen möchte.


Die Ziele und Prioritäten sind demnach klar vorgegeben: Befreit Jenny und erledigt auf dem Weg dorthin so viele Mitglieder der Bruderschaft wie möglich. Die Finsternis in Form von zwei Tentakeln, die aus Estacados Rücken wachsen sind hierbei die besten Begleiter, wenngleich die Finsternis hier und da ihren eigenen Willen möchte. Allerdings eigenen sich die vier Tentakel bestens, um das Bruderschaftsgeschmeiß vertikal oder horizontal zu zerteilen oder sogar gänzlich zu zerreißen. In Kombination mit den vier Aktionstasten lässt sich nebenbei auch die Lebensenergie oder der Munitionsvorrat aufstocken. Darüber hinaus lassen sich Gegner als Schilde benutzen oder Kanalisierungsenergie erzeugen, die wiederum Schüsse stärker macht und Munition spart. Munition ist vor allem im höchsten Schwierigkeitsgrad etwas knapp, weswegen gerne auf die Tentakeln zurückgegriffen werden muss. Als ob die beiden starken Tentakeln nicht genug wären, kann Jackie Estacado Erfahrungspunkte in einem Talentbaum investieren, um so nach und nach weitere Fähigkeiten freizuschalten.









Spielerisch ist The Darkness II eine feine Action-Schnitzelei, wobei die Kampagne alles in allem sehr kurz geraten ist. Dabei geht es in den einzelnen Kapiteln sehr actionreich zu, wobei die Story Jackie regelmäßig zum Durchatmen zurück in seine Villa schickt. Die dort geführten Gespräche mit den Familienmitgliedern fügen sich zwar stimmig ins Gesamtbild ein, allerdings hat man trotz allem den Eindruck, dass durch diese Kapitel die recht kurze Spielzeit gestreckt werden soll. Davon abgesehen, schafft es das Spiel immer wieder Jackies Verzweiflung spürbar zu machen, vor allem, wenn die Finsternis Jackie während des Spielverlaufes regelmäßig in einem Irrenhaus "absetzt".




Abgerundet wird die gut erzählte, aber viel zu kurze Storyline durch den Bonusrachen genannten Spielmodus, in dem man als einer von vier unterschiedlichen Trägern der Finsternis wahlweise off- oder online verschiedene Missionsziele erfüllen und weitere Bruderschaftsschergen mit Katana, magischem Stab, Axt oder Pistole ins polygone Jenseits befördern kann. Der Modus selbst kann vor allem online einige weitere spaßige Stunden bescheren.


Technisch überzeugt The Darkness II mit stimmiger Cel-Shade-Optik, die der Comicvorlage weitestgehend gerecht wird. Auch die - jederzeit von Deutsch auf Englisch umschaltbaren – Sprecher machen einen guten Job, wobei die englische Spur eindeutig vorzuziehen ist.


Bewertung:
4 von 6

Fazit:
The Darkness II
schraubt den Taktikanteil des Vorgängers quasi auf null herunter und ist reiner Actiontitel mit gut erzählter, aber viel zu kurzer Story. Das Spiel selbst leidet neben den Schnitten der USK an regelmäßig chaotischen Einlagen, bei denen das Ableben von Jackie Estacado unumgänglich scheint. Es bleibt eine anständige Comicumsetzung.


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