The Cave (PS3)
Die Grundgeschichte von The Cave erinnert mich ein wenig an die Walter Moers Geschichten rund um Zamonien. Dort gibt es auch etliche Darsteller, die es eigentlich nicht gibt und mit denen man eigentlich nicht kommunizieren kann. Tratschwellen zum Beispiel! Ähnlich verhält es sich mit dem neuesten Abenteuer von Ron Gilbert , seines Zeichens Macher von Monkey Island oder Maniac Mansion . Wem jetzt die Augen glühen, der ist entweder deutlich über 30, nerdig veranlagt oder... beides!


Doch zurück zu The Cave .
Höhlen sind laut Ron Gilbert arrogante Wesen, die sich am liebsten selbst reden hören. Echte Egomanen, die mit niemand anderem reden wollen - was eigentlich schade ist, denn manche Höhlen haben richtig Humor. The Cave zum Beispiel ist nicht nur ein kleines Loch, sondern ein riesiges Areal mit unterschiedlichsten Bereichen. Das muss der Spieler erst einmal verdauen. Auch die Tatsache, dass The Cave kein Point 'n Click-Adventure geworden ist, wie man es angesichts der Gilbert’schen Klassiker erwarten würde. Vielmehr ist The Cave ein anspruchsvoller Plattformer geworden. Stupides von Screen zu Screen zu laufen, ein Inventar und gemächliches herumstreuen ist nicht mehr. Dafür ist der Spieler nicht allein in The Cave . Alles in allem darf man mit bis zu acht Charakteren die Höhle erkunden. Ein buddhistischer Mönch, ein Ritter, eine Archäologin, ein Hinterwäldler, ein Geschwisterpaar, eine Wissenschaftlerin und ein Zeitreisender machen sich auf The Cave zu erkunden. Alle mit unterschiedlichen Fähigkeiten und maximal zu dritt darf man durch The Cave streunern. Dies bedeutet natürlich, dass man The Cave mindestens drei Mal angehen muss - schade allerdings, dass es nicht neun Charaktere gibt, so muss man leider mit mindestens zwei Personen doppelt ran.







Was zudem prädestiniert wäre für Online-Koop-Vergnügen ist ausschließlich für (Koop-)Offlinezocker gedacht. Ron Gilbert hat es nach einem Brief an den testenden Redakteur nicht so mit Onlinemodi - das gehöre sich nicht für ein Adventure. Wer bin ich, dass ich widersprechen würde?  Ergo stehen zwei Charaktere meist unmotiviert herum und kommen nur hier und da zum Einsatz. Dafür warten richtige Kopfnüsse auf eine Lösung. In Ermangelung eines Inventars sind Interaktionsmöglichkeiten meist schnell gefunden, allerdings schafft es The Cave trotzdem regelmäßig die grauen Zellen zum kochen zu bringen. Dabei hat jeder der Charaktere sein eigenes Areal zu erkunden. Während der Ritter natürlich eine Prinzessin aus einer Burg rettet, will der Hinterwäldler seine große Liebe beeindrucken.  Vor allem die Mission des Hinterwäldlers hat es mir persönlich angetan.


Die Steuerung erinnert leicht an Trine und geht ab der ersten Spielminute super flott von der Hand. Springen, Interagieren, Gegenstände aufnehmen oder fallen lassen und die Spezialfähigkeit - mehr braucht es in The Cave nicht. Allerdings dürfen die Helden kein Wort sprechen - das erlaubt The Cave nicht, denn einzig und allein The Cave hat Rederecht. Selbst beim virtuellen Tod gibt es kein Gejammer. Apropos Tod: Man kann sich auch selbst umbringen, was an manchen Stellen unabdingbar ist, was an der eher dürftigen Kollisionsabfrage liegt.

Bewertung:
7,5 von 10


Fazit:
Es ist kein klassisches Point 'n Click-Adventure - hat fast schon etwas von einem Jump 'n Run und abgesehen von der teilweise nervigen Kollissionsabfrage macht The Cave richtig Spaß. The Cave ist eine Höhle mit trockenem Humor und knackigen Rätseln.


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