Bushido - Roh & ungeschnitten
Wenn Political Correctness Jünger in den letzten Monaten jemanden zum Draufhauen brauchten, dann wählten sie meistens Bushido. Von der Indizierung seiner Alben über Nazi-Vorwürfe bis hin zu seiner Verhaftung nach einer bislang ungeklärten Schlägerei geriet der Berliner Rapper von einem Schlamassel in den nächsten. Diese Entwicklung spiegelt sich nun auch im Titel seines neuen Albums "Staatsfeind Nr. 1" wieder, Hiphop.de-Autor Stephan Szillus traf sich in der Berliner Universal-Zentrale mit dem umstrittenen Rapper zum klärenden Gespräch.

Dein neues Album heißt "Staatsfeind Nr. 1" - ist das eine bewusste Übertreibung oder fühlst du dich wirklich so?

Vor ein paar Wochen war das bloß ein Albumtitel, mittlerweile ist es Realität geworden. Ursprünglich kam ich auf den Titel, weil man mir plötzlich in den Medien die unterschiedlichsten Dinge vorwarf. Dennoch fühlte ich mich zu diesem Zeitpunkt noch als akzeptiertes Mitglied dieser Gesellschaft. Heute allerdings fühle ich mich wirklich wie ein Staatsfeind. Plötzlich zeigen die Schwulenvereine mich wegen Volksverhetzung an und rufen im Internet dazu auf, dass man mich anzeigen soll. Gestern hat die Staatsanwaltschaft ein Fax an Universal geschickt, in dem stand, dass gegen den Universal-Künstler Bushido wegen Volksverhetzung ermittelt wird. Das ist echt nicht zum Lachen, weil die Typen, die solche Anzeigen normalerweise bekommen, ganz andere sind. Mein Album steht ja auch auf dem Index neben Bands, die "Weiß, stolz und deutsch" heißen.

Deine kommende Konzertreise heißt "Gegen Kaution auf Tour", was ironisch klingt. Was ist das aber wirklich für ein Gefühl, nur auf Kaution draußen zu sein?

Weißt du, wenn ich mir etwas vorzuwerfen hätte, dann wäre das schon ein komisches Gefühl. Aber dieser Fall in Linz ist so eine verrückte Geschichte, dass ich einfach nur diese ironische Umgangsweise damit sehe. Das ist so schwachsinnig, dass ich es zu verdrängen versuche. Ich kann konkret zu der Sache leider nichts sagen, weil das Verfahren noch läuft. Ich meine, wenn man scheiße baut, dann muss man das irgendwann auch selbst einsehen. Aber ich gehe ganz ehrlich von einem Freispruch aus. Ich habe die höchste Kaution in der Geschichte der Justiz in Linz gezahlt: 100.000 Euro. Ein paar Wochen vor mir war da jemand im Knast, der 24 Millionen Euro Steuern hinterzogen hat. Der musste 70.000 Euro zahlen. Der Richter meinte halt, bei mir bestünde Fluchtgefahr. Mein Anwalt fragte daraufhin, wohin ich denn flüchten solle, nach Deutschland vielleicht? Da meinte der Richter, als Rapper hätte ich ja wohl Verbindungen in die internationale Szene und könne nun jederzeit nach Kuba abhauen.

Was ist es, was die Leute so gegen dich aufbringt? Was verkörperst du für deine Gegner?

Das ist eine sehr gute Frage. Ich versuche, mir das ständig selbst zu erklären. Es scheint wohl so, als wenn die Menschen immer ein Feindbild brauchen. Weißt du, ich habe da folgende Theorie. Jedem von uns kann ständig etwas passieren. Du kannst auf die Straße gehen und überfahren werden. Ein Kran könnte zusammenbrechen und dich erschlagen. Und um diese permanente Angst zu verdrängen, müssen sich die Menschen auf etwas fokussieren: So lange sie wissen, dass dieser oder jener Mensch schlecht ist, glauben sie, dass sie sicher sind. Ich vergleiche das immer mit dem Fall Bin Laden. Dass dieser Mensch und die ihm untergebenen Terroristen Dinge tun, die in keiner Weise vertretbar sind, ist vollkommen klar. Seit dem 11. September muss dieser eine Mann aber als Sinnbild für das ganze Böse auf der Welt herhalten. Die Amerikaner denken: Wenn wir nur Bin Laden endlich ausgeschaltet haben, dann wird alles gut. Vorher war es Saddam Hussein. Es gibt den Menschen scheinbar ein Stück Sicherheit, wenn sie sich auf ein einziges Problem konzentrieren können. Ich will mich nun keinesfalls mit Bin Laden vergleichen, aber dieser Mechanismus in der Gesellschaft ist schon ähnlich.

Viele werfen dir vor, rechtsradikale oder antisemitische Tendenzen zu propagieren.

Also, erst mal zur Klarstellung: Ich verurteile den Nationalsozialismus. Dass ich das überhaupt erklären muss, ist für mich schon absurd. Ich weiß auch nicht, wo die Leute diese Tendenzen sehen wollen. Es ist einfach eine seltsame Interpretation meiner Texte. Ich hatte in der Schule Leistungskurs Deutsch, und wenn die 16 Leute in diesem Kurs dasselbe Buch gelesen hatten, gab es jedes mal 16 verschiedene Meinungen darüber, was der Autor mit dem Roman ausdrücken wollte. Der Autor gibt letztlich ja nur einen gewissen Spielraum vor. Was ich darin sehen will, kommt aus meinem eigenen Kopf. Wenn Leute in mir einen Nazi, einen Juden- oder Schwulenhasser sehen wollen, dann ist das wohl so.

Natürlich provozierst du aber auch in gewisser Weise.

Ja, klar. Es ist doch auch nicht so, dass ich jetzt hier sitze und sage: Du, Stephan, ich verstehe die Welt nicht mehr. Ich bin kein Kind der Unschuld. Niemand von uns ist unschuldig, wir haben alle Schuld auf uns geladen. Trotzdem finde ich es schon erschreckend, wie mich diese Schwulenverbände behandeln. Die tun ja so, als sei ich der schlimmste Kriegsverbrecher, der 1945 mit Judengold nach Südamerika geflüchtet ist, um dort irgendwelche minderjährigen Jungs zu bumsen.

Was viele auch absichtlich missverstehen, ist die Tatsache, dass der Ich-Erzähler in einer Geschichte nicht automatisch der Autor sein muss.

Ich habe ein Lied auf meinem Album, das "Augenblick" heißt. Darin erzähle ich eine Liebesgeschichte, die sehr tragisch endet, weil meine Freundin stirbt. Niemand würde jetzt sagen: Bushidos Freundin ist gestorben. Bei anderen Texten fällt es den Leuten sonderbar schwer, Fiktion auch als solche zu erkennen. Die einzige Verantwortung, die ich bei mir sehe, ist die, dass ich mich erklären muss, und ich sage deshalb: Ich bin definitiv kein Nazi, kein Judenhasser, kein Schwulenhasser und kein Frauenfeind. Ich stelle da auch nicht auf stur, jeder kann mit mir den Dialog suchen und führen. Auf der Straße sprechen mich ständig Leute an, und ich muss mich dann auch erklären.

Was sagst du denn einem Nazi, der nach dem Konzert zu dir kommt und dir auf die Schulter klopft?

Diese Situation gab es bislang genau einmal. Bei einem Konzert in Chemnitz habe ich nach dem Auftritt noch Autogramme gegeben. Plötzlich kamen diese drei Typen auf mich zu: Glatze, Bomberjacke, Springerstiefel. Die hatten vorher schon Azad als "Kanacken" beschimpft, meinen Auftritt dann aber übelst gefeiert. Die kamen also auf mich zu, schubsten meine Fans weg und wollten mich umarmen. Da ich aufgrund meiner Sozialisation niemals Angst zeige, habe ich den Typen halt umarmt und ihm ein paar Mal mit der flachen Hand auf die Glatze gehauen. Das fand der total geil und wollte dann ein Autogramm auf die Glatze. Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Aber wenn jemand 20 Euro für mein Konzert ausgibt und mich feiert - aus welchen Gründen auch immer - dann gebe ich dem Typen auch ein Autogramm. Ich gebe Afrikanern, Deutschen, Türken und Arabern Autogramme. Ich gebe Rollstuhlfahrern und 14-Jährigen Mädchen mit Zahnspangen Autogramme. Ich gebe Schwulen Autogramme. Ich gebe Zigeunern und Juden Autogramme, und ich habe an diesem Abend auch einem Nazi ein Autogramm gegeben. Daraus kann man mir doch keinen Strick drehen. Der wollte ja nicht mit mir über seine Gesinnung reden.

Ich habe manchmal das Gefühl, dass die Leute krampfhaft etwas suchen, was sie dir vorwerfen können. Vielleicht fühlen sich viele von einem wie dir bedroht.

Ja, natürlich. Das ist die blanke Angst. Auch wenn ich diesen Ausdruck normalerweise meide, aber ich bin einfach zu sehr Straße für viele Leute. Diese Geschichte in Linz war mal wieder ein Beweis dafür. Die Sache an sich war überhaupt nicht schlimm, auf dem Oktoberfest passieren jeden Tag krassere Schlägereien. Ich wurde angegriffen, mein Auto wurde beschädigt, ich habe mich gewehrt. Das bekommt aber sofort eine andere Gewichtung, wenn der Name Bushido ins Spiel kommt.

Was viele auch übersehen, ist die Tatsache, dass wir ein Grundrecht auf Meinungsfreiheit in Deutschland haben.

Richtig. Es gibt ja auch Otto Normalverbraucher, der sagt: "Ich bin nicht schwul und könnte das mit mir auch nicht vereinbaren." Und keiner würde was dagegen sagen. Wenn ich als Bushido aber der "Welt am Sonntag" sage, dass ich Schwule nicht cool finde, dann bin ich gleich ein Schwulenhasser. Ich finde Schwule nicht cool, genau so wenig wie ich Golfspieler cool finde. Das heißt aber nicht, dass ich zu einem Golfspieler kein freundschaftliches Verhältnis haben könnte. Ich finde auch Bayer Leverkusen nicht cool, weil ich Hertha-Fan bin. Das ist meine Meinung, und die muss man respektieren.

Dem steht aber in Deutschland das Gebot der "political correctness" entgegen.

Aber was ist denn das, politisch korrekt sein? Das ist doch komplett scheinheilig. Ich wette, dass es Leute gibt, die mir in der Öffentlichkeit vorwerfen, ich sei ein Nazi, und dann nach Hause gehen und sich pädophile Seiten im Netz anschauen, oder in den Swingerclub fahren und zuschauen, wie ihre eigene Ehefrau von fremden Männern gebumst wird. Ist das politisch korrekt? Ich weiß es nicht. Gestern schaue ich die Oliver Geissen Show, und da sitzt ein 47-Jähriger Typ, dessen Freundin 17 ist. Ist das korrekt? Verdammt noch mal, das könnte ihr Vater sein.

Ein Thema, das bei der Diskussion um deine Ansichten immer sehr kurz kommt, ist die Tatsache, dass du selbst Angehöriger einer Minderheit bist.

Eben, und ich fange ja auch gar nicht erst damit an zu erwähnen, dass auch ich diskriminiert werde. Ich finde es schon sehr seltsam, dass gerade Randgruppen wie Schwule auf mich einhacken, obwohl sie selbst am Besten wissen müssten, wie schnell man verurteilt wird, wenn man ein wenig anders ist und denkt. Stattdessen reagieren die komplett über, wenn sie merken, dass es Leute gibt, die anders denken als sie. Weißt du, für mich ist das wirklich eine harte Situation. Ich schäme mich vor meiner Mutter. Die hat ein Kind auf die Welt gebracht, das gerade in der Öffentlichkeit in einer Reihe mit Himmler, Mussolini, Bin Laden und Nordkorea genannt wird. Ein wenig Respekt könnte man mir auch entgegenbringen.

Fiel es dir nicht schwer, dich in dieser Situation auf die Musik zu konzentrieren?

Der richtige Stress ging zum Glück erst los, als das Album schon fast fertig war. Als ich verhaftet wurde, waren ungefähr 60 Prozent fertig. Natürlich haben mich die 14 Tage U-Haft schon ziemlich aus dem Aufnahmeprozess herausgerissen. Ich konnte mich aber bei der Produktion ziemlich locker machen. Das hat mich gar nicht so berührt.

Du hast fast das ganze Album in Linz aufgenommen, zusammen mit DJ Stickle und Chakuza, die bislang eher unbekannt sind. Wie kam es zu der Verbindung?


Ich war im März auf "Electro Ghetto"-Tour im Linzer Posthof und habe nach dem Konzert ein Interview mit dem lokalen Radiosender geführt. Der Typ von dem Sender hat mir dann irgendwann eine Beat-CD von seinen Kumpels gegeben. Irgendwann habe ich zu Hause tatsächlich mal reingehört, und die Beats gefielen mir auf Anhieb. Als ich mich dann von Ilan und den anderen getrennt hatte, kam eins zum anderen. Ich hatte immer noch meinen Majordeal und musste ein Album abliefern, aber ich hatte keinen Produzenten und niemanden, der mich aufnimmt oder mischt. Also kam ich auf die Idee, das Album direkt bei den Jungs in Linz aufzunehmen. In Berlin komme ich sowieso immer schwer zum Musikmachen: Das Handy klingelt, ich muss zum Rauchen ins Café, ins Kino, in die Videothek, Leute treffen und so weiter.

Und wie hat sich das dann weiterentwickelt? Sind die beiden jetzt Freunde von dir?

Auf jeden Fall. Ich meine, ich kannte die ja gar nicht, habe mich also fast "Blind Date"-mäßig in meinen 7er gesetzt und bin da runtergefahren. Mittlerweile sind die beiden nach Berlin gezogen. Das sind jetzt meine Nachbarn. Meine Mutter hat denen nämlich eine Wohnung bei uns im Haus besorgt. Ich habe sie jetzt auch in meinem Verlag gesignt, und Chakuza bekommt auch ein Majoralbum, das im Sommer nächsten Jahres erscheinen wird.

Wie ist eigentlich der Status mit Eko? Du sollst ihn ja auch gesignt haben.

Eko ist einfach ein bisschen unterbelichtet, was sein Know-How in Sachen Verträge angeht. Er weiß einfach nie, was er darf und was nicht. Fakt ist: Eko hat immer noch einen Vertrag bei der BMG, den er auch erfüllen wird. Er schuldet BMG noch ein Album, und ich werde ihm bei der Produktion helfen. Er muss da ein bisschen Ordnung reinbringen.

Warum ist Azad eigentlich nicht auf deinem Album?

Der triftigste Grund war, dass wir einfach keine Zeit hatten uns zu treffen. Er macht gerade seine "One"-Sache mit Savas, und dadurch, dass ich dann in Linz aufgenommen habe, mussten alle Feature-Gäste nach Linz kommen. Das war für Azad leider einfach nicht möglich. Wir kennen uns zwar sehr gut und mögen uns auch gegenseitig, aber wir müssen uns nun auch nicht auf jedem Tonträger featuren. Wenn sich die Gelegenheit in Zukunft wieder ergibt, bin ich natürlich dabei. Ich bin immer für ihn da, wenn er mich fragen sollte.

Willst du überhaupt etwas zu dem Bruch bei "Ersguterjunge" sagen?

Eigentlich schon. Also, keiner von den Jungs, weder Ilan noch Hengzt noch Devin, hatte einen Vertrag mit mir. Ilan ist in meiner Edition gesignt, und mit Hengzt hatte ich einen Vertriebsdeal für sein letztes Album. Aber sonst sind die Jungs nicht an mich gebunden gewesen. Das waren einfach Kumpels von mir, die ich schon ewig kannte. Privat ging es dann zuerst mit Ilan auseinander, aus Gründen, über die ich nicht unbedingt reden will. Da ich ein konsequenter Typ bin, habe ich zu den anderen gesagt: Wenn ihr weiterhin mit mir arbeiten wollt, dann könnt ihr nicht mehr mit Ilan arbeiten. Das wollten die halt nicht einsehen, also haben wir uns komplett getrennt. Jetzt sagt jeder natürlich was anderes. Hengzt hat zum Beispiel in der BACKSPIN erzählt, dass ich zu wenig arbeite und das der Grund für die Trennung gewesen sei. Das ist natürlich absoluter Schwachsinn. Ich bin permanent auf 180 und arbeite rund um die Uhr.

Warst du denn sehr enttäuscht über das BACKSPIN-Interview?

Ich verstehe einfach nicht, warum die so was nach außen tragen. Wenn du jetzt scheiße bauen würdest, dann würde ich zu dir kommen und sagen: Hier, Stephan, das finde ich scheiße von dir. Dann können wir darüber reden oder uns auf die Fresse hauen, und dann ist es gut. Ich verstehe nicht, warum die der ganzen Welt erzählen müssen, dass wir nicht mehr befreundet sind. Wenn ein Vertragsverhältnis gekündigt wird, wie damals zwischen mir und Aggro Berlin, dann sollte man die Öffentlichkeit informieren. Aber wen hat es zu interessieren, ob ich noch mit Ilan oder Hengzt abhänge? Ich werde die aber jetzt auch nicht öffentlich schlecht machen, weil ich nichts davon habe: Ich werde dadurch nicht bekannter, ich verdiene dadurch nicht mehr Geld, ich bekomme keine Kredibilitätspunkte. Ilan ist sowieso noch in meiner Edition, das heißt egal was er macht - ich bekomme immer meine 20 Prozent.

Das ist ja letztlich die 50 Cent / The Game-Situation.

Ja, natürlich. Ich meine, selbst wenn der jetzt für Fler produzieren würde, bekäme ich meine 20 Prozent. Ich kann mich also entspannen. Diese Leute, die angeblich weggegangen sind, waren niemals meine Priorität. Denn die liegt ganz klar auf Saad, dessen Album ich als nächstes produziere. DJ Stickle ist jetzt mein Live-DJ und bringt unsere Mixtapes raus. Mein Aufgabenfeld in Bezug auf die Musik ist ausgelastet.

Es wäre also eine andere Situation, wenn zum Beispiel Saad gegangen wäre.

Absolut. Aber das wird nicht passieren, weil der Junge weiß, wie loyal geschrieben wird. Aber noch mal zurück zur Frage von eben: Ich bin schon ein bisschen enttäuscht von den anderen. Weißt du, ich vergleiche das ein wenig mit meinem Verhältnis zu Fler. Auch wenn wir nichts mehr miteinander zu tun haben, kennen wir uns doch verdammt gut. Und wenn ich morgen hören würde, dass Fler im Knast sitzt, dann würde ich denken: Mann, hoffentlich kommt der Junge da wieder raus. Ich würde ihm auf jeden Fall Glück und alles Gute wünschen. Vielleicht würde ich ihm sogar eine Email schreiben und ihm sagen, dass er den Kopf hoch halten soll. Als Ilan und Hengzt das Interview gegeben haben, saß ich gerade in U-Haft. Und die haben nichts besseres zu tun, als mich schlecht zu machen? Mit dieser Haltung bestätigen sie letztlich nur meine Meinung von ihnen.

Diese Loyalitätssache wird bei dir sehr groß geschrieben. Ist es da nicht auch ein Problem, dass du zum Beispiel sowohl mit Azad als auch mit Eko befreundet bist?

Das ist für mich erst dann ein Problem, wenn einer von denen zu mir kommt und sagt, dass er das nicht cool findet. Dann müsste ich mir echt was überlegen. Aber ich sehe das so: So lange ich dir nicht gesagt habe, dass ich kein Schweinefleisch esse, kann ich mich auch nicht beschweren, wenn du mich morgen zum Schweinefleisch essen einlädst. Letztlich ist es so: Ich stehe offen zu Eko, und ich werde nie etwas mit Savas machen, auch wenn ich persönlich nichts gegen ihn habe. Aber diesen Jungen Eko habe ich nun mal gefressen.

Inzwischen habe ich den Eindruck, dass du eigentlich gar kein Geschäftsmann bist, sondern viel mehr auf Freundschaft zählst.

Viele werfen mir immer vor, dass ich zu geschäftlich orientiert sei und nur ans Geld denken würde. Wer mich wirklich kennt, weiß aber, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Ich habe ein sehr großes Herz und öffne mich viel zu schnell.

Vielen Dank für das Interview.