Borderlands (PS3)
Das Leben als Videospielredakteur kann sowas von abwechslungsreich sein. Habe ich doch vor kurzem erst als Star DJ die Bühnen der Welt gerockt und nun muss ich schon wieder auf die Jagd gehen. Auf die Jagd? Jagd nach was? Mag sich da der geneigte Leser fragen und ich muss ehrlich sagen, so richtig weiß ich das nicht. Nach dem Abspann von Borderlands frage ich mich, warum ich eigentlich wie wild über den Planeten Pandora gerannt bin nur, um gleich ein neues Game zu beginnen. Was ich damit sagen möchte ist, dass die Story in Borderlands noch nicht mal eine Nebenrolle spielt und trotzdem kann der Egoshooter mit der Comicoptik überzeugen. Aber mal wieder eins nach dem anderen. Als einer von vier Charakterklassen landet man auf dem Planeten Pandora und lernt erst einmal das heruntergekommene Städtchen Firestone kennen. Eigentlich könnte alles recht friedlich sein, doch allerlei wildes Getier und fiese Räuber machen den Einwohnern das Leben schwer. Nicht mehr lange, denkt sich hier der geneigte Shooterfan und reinigt den Lauf seiner Lieblingswaffe. Unter der Oberfläche des Planeten soll sich eine geheimnisvolle Kammer befinden. Hierin vermutet man allerlei und selbstverständlich möchte jeder - vor allem die fiesen Räuber - das, was man in der Kammer vermutet. Dumm allerdings, dass sich diese Kammer nur alle 200 Jahre öffnet - gut wiederum, dass die Öffnung der Kammer kurz bevor steht. Wahlweise macht man sich nun als Soldat, Berserker, Sirene oder Jäger mit eigenen Skills auf die Cel-Shade Ödnis und erkundet das Geheimnis der Kammer. Dabei entwickelt man seinen Charakter, wie in einem Rollenspiel, nach und nach aus und investiert Skillpunkte in die verschiedenen Eigenschaften der Charaktere. Der Clou: Jederzeit kann sich ein anderer Spieler in Dein Spiel einklinken und Seite an Seite die Storymissionen und haufenweise Nebenquests mitspielen. Ein Onlinespiel mit vier Spielern und vier unterschiedlichen Klassen hat definitiv etwas. Denn während der Jäger seinen Adler auf die Gegner hetzt, rastet der Berserker aus und schlägt alles kurz und klein, der Soldat setzt ein Geschützturm mitten in die Prärie und Sirene Lillith macht sich kurzfristig unsichtbar, um mittels Phasewalk ihre Gegner zu überrennen. Doch das allein reicht noch nicht aus. Sammelnaturen kommen in Borderlands nämlich mehr als auf ihre Kosten. So generiert das Spiel hunderte verschiedene Fundstücke wie Waffen, Schilde und so weiter, die den Alltag auf Pandora versüßen und mitunter stark vereinfachen. Darüber hinaus sammelst Du im Umgang mit Waffen ebenfalls Erfahrungspunkte, so dass man sich nach und nach zum Waffenexperten ausbildet. Die Waffenlevel machen sich sofort in besserem Umgang und genauerem Zielen bemerkbar. [Youtube NiDER-24B0g] Die Story wird dank der ausbrechenden Sammelwut leider vernachlässigt, trotzdem sorgen natürlich auch bestandene Aufträge dafür, dass man an Erfahrung und Ansehen genießt. Sind einzelne Bereiche einem Neuling noch versperrt, bekommt man mit entsprechendem Level Zugang. Die Missionen selbst sind eher Standardkost alá "Sammel / Töte X Gegenstände/Gegner", wobei größere Zwischenbosse durchaus für einen glühenden Lauf sorgen können. Zu Beginn muss man noch größere Fußmärsche in Kauf nehmen, wobei es im weiteren Verlauf auch (äußert bockig zu steuernde) Fahrzeuge und sogar Teleporter gibt. Grafisch macht Borderlands eine wunderbare Figur. Die Cel-Shade Optik gibt genau die richtige Atmosphäre und trotz der "Knuddeloptik" ist Borderlands kein Spiel für Kinderhände. Wer allerdings mit Sniper bewaffnet auf der Lauer liegt, weiß die Weitsicht in Borderlands zu schätzen. Zwar hätten hier und da noch ein paar Details nicht geschadet, alles in allem ist Borderlands aber stimmig und gut in Szene gesetzt. Bewertung:
4,5 von 6 Fazit:
Eigentlich bin ich ja gar kein großer Shooterfan und trotzdem hat mich Borderlands in seinen Bann gezogen. Ich habe mich - auch wenn ich keinen Plan hatte warum - in das Abenteuer gestürzt und das Geheimnis der Kammer gelüftet. Vor allem Online spielt Borderland allerdings seine volle Stärke aus. Wer zu viert auf Gegnerhatz geht, sich gegenseitig heilt und Deckung gibt, der sorgt für einen weiteren Spielspaßboost.

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