Borderlands 2 (PS3)
Borderlands 2 beginnt schon filmreif. Ein Zug rast durch die Einöde einer Wüste Pandoras, an Bord befinden sich Axton, Maya, Zero und Salvador, die Helden von Borderlands 2 und für die nächsten Stunden die Wegbegleiter des Spielers. Plötzlich tauchen Roboter auf dem Zug auf. Angriff! In gewohnt actionreicher Weise, liegt es an den Vieren, die Roboter zu erledigen und natürlich zeigt der Introfilm gleich, welcher Charakter mit welchen Eigenschaften punkten kann. Logisch, dass die Roboter dem Heldenquartett nicht viel entgegenzusetzen hat. Sonst wäre Borderlands 2 gleich mit dem Intro zu Ende - wo bliebe da der Spaß? Wobei? Am Ende wartet gleich der neue Fiesling Handsome JAck und der sprengt den Zug - inklusive Heldenquartett. Game Over?



Mitnichten, denn direkt im Anschluss erwacht der Spieler in einer eisigen Einöde. Mehr tot, als am Leben und siehe da, hier taucht der gesprächige Roboter Claptrap auf, der Fans des Erstlings bestens bekannt ist. Claptrap hat es ebenfalls in die eisige Umgebung verschlagen und hofft mit unserer Hilfe entkommen zu können. Das Abenteuer kann beginnen...



Doch erstmal Rewind! Für diejenigen, die den Vorgänger nicht auf dem Radar hatten, zuerst einmal die Erklärung, was den Spieler hier eigentlich erwartet. In erster Linie ist Borderlands 2 ein Shooter, allerdings kein klassischer Egoshooter. Borderlands verbindet klassische Rollenspielelemente mit actionreichen Shootereinlagen und verfügt über ein riesiges Arsenal futuristischer Waffen. Bei den Gegnern wird angezeigt, welchen Level diese haben, liegt der Erfahrungslevel des Spielers deutlich darunter, wird es happig. Wobei die Gegner mit Spielverlauf immer stärker werden. Auf diese Weise fand bereits im Erstling eine Abgrenzung der Spielwelt statt. Rein ins Dungeon, kein Land gesehen, raus aus dem Dungeon und ich schau dann mal später noch mal vorbei - mit Erfolg.



Wie bereits erwähnt verfügt jeder der vier spielbaren Charaktere über unterschiedliche Eigenschaften, die, und hier wird der Rollenspielanteil deutlich, über einen dreigeteilten Fähigkeitsbaum ausgebaut werden können. Da wäre zum einen Axton, der je nach Ausrichtung viel Schaden einstecken oder austeilen kann oder auch einen Geschützturm auf den Boden werfen kann. Maya dagegen ist eine Sirene, eine durch Alientechnologie veränderte Frau, die Gegner z.B. kurzzeitig Bewegungsunfähig machen können. Über den Charakterausbau lässt sich diese Eigenschaft zudem modifizieren. Salvador ist der Waffenprofi, der dank seiner Spezialeigenschaft für einen begrenzten Zeitraum zwei Waffen gleichzeitig abfeuern kann und dabei auch noch Gesundheit und Munition regeneriert. Last but not least komplettiert Zero das Quartet. Was er ist? Man weiß es nicht, hinter seiner Maske und seinem futuristischen Anzug ist das schwer zu sagen. Zero ist zumindest Assasine und beherrscht die Täuschung genauso gut wie den Nahkampf aber auch zum Scharfschützen kann er ausgebaut werden. Zero ist ein ausgeglichener Allrounder - und sieht extrem cool aus.








Eine besondere Stärke des Vorgängers war der Koop-Modus. Zu jeder Zeit konnte man in ein laufendes Spiel einsteigen, auch wenn der Host deutlich über dem eigenen Level lag. So auch in Borderlands 2 , welches erneut bis zu vier Spielern den Einstieg in eine Session gewährt. Inhaltlich unterscheidet sich der Koop-Modus nicht vom Singleplayer, außer natürlich dass es deutlich mehr Spaß macht, mit Kollegen zu spielen.


Allerdings werden auch die Gegner im Multiplayer durch die höhere Anzahl an Mitspielern zäher. Auf der anderen Seite lassen sie bessere Beute fallen. Fallengelassene Items und Waffen nimmt derjenige auf, der sie zuerst erreicht, allerdings lassen sich die Items bequem über ein Ingame-Menü heraus tauschen und verschieben.


Überhaupt sind Waffen das A und O in Borderlands 2 . Jede Waffe verfügt über unterschiedliche Eigenschaften und Werten in Sachen Feuerkraft, Präzision oder Nachladegeschwindigkeit. Bei seltenen Waffen sind die Eigenschaften deutlich ausgeprägter und hinzu kommen Feuer- oder Säureschadeneigenschaften. Komplettiert wird das Arsenal mit unterschiedlichen Granatentypen. Auf die Granaten müssen wir aber kurz warten. Zu Beginn kämpfen wir erst einmal relativ schwach bewaffnet gegen Bullymongs - die Pandorra Yeti-Version. Hauptsächlich haben wir es in Borderlands 2 mit der Tierwelt zu tun. Da jeder Gegnertyp seinen eigenen Schwachpunkt hat, werden die Kämpfe nie unfair, sofern man den Gegnertyp geknackt hat. Herausfordernd bleibt Borderlands 2 trotzdem.


Unser eigentliches Ziel ist allerdings Handsome Jack und dessen Schergen. Handsome Jack ist der Chef der Hyperion-Corporation und deren Ziel sind die Eridiumvorkommen Pandorras. Die Story selbst, von der wir an dieser Stelle nicht zu viel verraten wollen, ist wendungsreich, spannend und natürlich immer mit einer riesigen Portion schrägem Humor versehen. Hinzu kommt, dass wir auch auf einige Nebencharaktere des Erstlings treffen.






Zeit also ein wenig auf die Technik zu schielen. Borderlands 2 behält die Celshade-Optik des Vorgängers bei, weswegen die Grafik jetzt nicht wirklich besser oder schlechter geworden ist. Trotzdem ist die Optik sehr nice anzusehen, auch wenn hier und da einige Popups das Bild trüben. Auch hinsichtlich des Sounds orientiert sich Borderlands 2 am Vorgänger. Was prinzipiell nicht schlecht ist, denn die Lokalisierung wurde auf sehr hohem Niveau durchgeführt. Gelungene (!!!) deutsche Synchronsprecher und satte Soundeffekte. Borderlands 2 macht alles richtig.


Alles? Es ist Aufgabe des Testers auch immer ein wenig zu mäkeln, wobei das bei Borderlands 2 auf hohem Niveau stattfindet. Manchmal verschwinden Gegenstände im Boden, sind schwer aufzunehmen und manche Checkpoints sind… eigenwillig gesetzt.


Bewertung:
9 von 10



Fazit:
Borderlands 2
lebt von einem selten dämlichen Humor - im positivsten Sinne. Während des Tests musste ich mehrfach herzlich lachen und war stets von der Story gut unterhalten. Borderlands 2 wird außerdem noch besser, wenn man mit vier menschlichen Mitspielern durch Pandorra streift. Borderlands 2 lebt - last but not least - vom unglaublichen Waffenarsenal und den abwechslungsreichen Quests. Falls mich wer sucht - ich bin auf Pandorra!


Borderlands 1 [Review]

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