Amoklauf Verdacht durch Rap Zitate
Einem 20-jährigen aus Kaiserslautern drohen eine Geldstrafe von 500 Euro oder 50 Tage Haft, weil er durch Zitate von K.I.Z. und Prinz Pi auf seinem wer-kennt-wen.de Profil für die Polizei wie ein Amokläufer wirkte. Jack S. hatte folgende Zitate in seinem Status Feld veröffentlicht:
"Das ist die 12 Gauge Mossberg Pumpaction/ einfach halten und auf keinsten an der Schulter ansetzen/ die streut wie Sau, sie bringt Dich ins Nirvana/ frag Kurt Cobain von Nirvana" ( Prinz Pi ) "Die Sonne scheint so hell, die Vögel singen schief, ich will töten, töten, töten. Der Winter ist vorbei, ich habe Frühlingsgefühle, ich will töten, töten, töten" ( K.I.Z. ) Die Polizei sah in den Statusmeldungen eventuelle Vorboten für einen Amoklauf. Der zuständige Richter erließ einen Strafbefehl, weil Jack S. einen "Totschlag angedroht" und eine Störung des öffentlichen Friedens "billigend in Kauf genommen" habe. Jack S. machte die Polizisten darauf aufmerksam, dass es sich bei den verhängnisvollen Zitaten um Textpassen aus Songs seiner Lieblingsrapper handle. Das spielte für das Gericht aber keine Rolle. Amtsgerichtsdirektor Carra: "Es ist eine Frage der Außenwirkung. Er hat das unter der Überschrift geschrieben, was er gerade macht - ohne einen Hinweis darauf, dass das Zitate sind." Der Zusatz Liedtext meiner Lieblingsband KIZ , den du auf dem Bild siehst, hatte zu Anfang nicht an der Statusmeldung gestanden. Die Polizei führte eine Hausdurchsuchung durch, bei der nach illegalen Schusswaffen und Writer-Utensilien gesucht wurde, fand aber nichts dergleichen. Jack S. ist beim Amtsgericht Kaiserslautern kein unbekanntes Gesicht, die Polizei hatte bei ihm schon mal eine Sammlung von 20 Messern und eine Paintball-Ausrüstung beschlagnahmt. Der 20-jährige gab an, zwar einen Waffenfetisch zu haben, er sei aber kein potentieller Amokläufer.   Für die erneute Hausdurchsuchung zeigte er Verständnis, allerdings legte er gegen de Strafbefehl Einspruch ein: " Ich bin kein Amokläufer, und ich will nicht verurteilt werden und 500 Euro zahlen für Songtexte von legalem Liedgut." Laut dem Amtsgerichtsdirektor Carra wird es demnächst zur Hauptverhandlung kommen. Dass die Zitierung von Songs zu einer Verurteilung führen könnte, kann aus Gründen der Meinungsfreiheit kritisch gesehen werden.
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