Gemeinsame Musik von Sido und Nate57 scheint sich nun mit über zehn Jahren Verzögerung anzukündigen. Ein Auftritt des Ex-Aggro-Rappers in Shirin Davids "DirTea Talk" hat den Hamburger Künstler zum Smartphone greifen lassen. Nate haut in seiner Insta-Story direkt eine Feature-Anfrage an Sido raus. Die Reaktion des Berliner Rapstars fällt positiv aus – trotz oder gerade wegen einer Absage vor einer halben Ewigkeit.
Sido & Nate57 finden (endlich) zueinander
Nate57 schreibt an "Grandmaster" Sido und macht erst einmal deutlich, dass er sich an kein gemeinsames Gespräch erinnern könne. Dem folgt das Angebot für eine Kollabo sowie der Hinweis, dass seine Nachricht "Nicht aggro" [sic] gemeint sei.
"Geb Bescheid wenn du Zeit findest und wir gehen musizieren [...]." [sic]
Sido zeigt sich mit dem Vorschlag einverstanden und entgegnet ebenfalls via Insta-Story: "Würde mich freuen." Einen kleinen Seitenhieb kann sich der Def Jam Germany-Boss jedoch nicht verkneifen. So unterlegt er seine Antwort mit dem Track "Hype verpennt" (2020), auf dem sich Nate teilweise ironisch mit seinem Werdegang in der Deutschrapszene auseinandersetzt.
Zur Vorgeschichte: Sido hatte kürzlich in Shirin Davids Podcast-Format fallen lassen, dass er sich zu Beginn von Nates Karriere bei dem Hamburger gemeldet hätte. Siggi sei nämlich immer schon daran interessiert gewesen, Talente zu fördern und ihnen seinen "Rücken als Sprungschanze bieten". Sidos Angebot für eine Zusammenarbeit sei damals aber auf wenig Gegenliebe gestoßen. "Ich kann mich nur an Nate57 erinnern, der gesagt hat: 'Ne, ich mache das alleine'", gibt Sido in dem Talk zu Protokoll.
In welche Schaffensphase von Nate diese Kontaktaufnahme genau gefallen sein soll, lässt Sido offen. Der Berliner hatte den Kollegen auf jeden Fall schon vor dem gefeierten Debütalbum "Stress aufm Kiez" (2010) auf dem Schirm. In einem Interview bei rap.de aus dem Jahr 2009 ließ sich Sido mit "[...] ich kann euch Nate57 noch mal ans Herz legen", zitieren.
Nates ursprüngliche Labelheimat Rattos Locos strich 2017 vollends die Segel. Aus dem Camp um seinen Bruder Blacky White heraus gelang es dem Gauner nicht, aus dem beträchtlichen Hype um seine Person nachhaltig Kapital zu schlagen.
