50 Cent vs. Kanye West - Curtis vs. Graduation
Das Battle des Jahres. Spannender als Wahlkämpfe. Kanye West und 50 Cent releasen ihre Alben Graduation und Curtis am selben Tag. Am 11. September in den Staaten. Ein vorbelasteter Tag. Ein Tag um Geschichte zu schreiben?

Glücklicherweise erschienen die Alben in Deutschland am 07. September, Grund genug den Vergleich zu machen. Hiphop.de präsentiert dir das Battle: Kanye West gegen 50 Cent, aus der subjektiven Sicht zweier Redakteure. Stoff zum Lesen, Nachdenken und definitiv Diskutieren. 50 Cent: Marvin Müller
Kanye West: Florian Müller
50 Cent Videointerview [dailymotion 7p4IsCvpvT2Nckqnz nolink]
Kanye West [dailymotion 2HsOuHRzrj8lhlzzj nolink] Kanye West - Graduation Review:

Da ist es wieder, dieses Kribbeln das mir dieses Jahr kein T.I., kein Fabolous, ja selbst ein Common nicht geben konnte. Seit dem Release des großartigen Graduation-Covers stieg die innerliche Vorfreude auf das dritte Werk des Rapvirtuosen Kanye West in unerreichte Höhen. Nun ist es endlich soweit: Die Graduation-Hülle liegt auf meinem Schreibtisch und die CD dreht ihre Runden im Notebook-Laufwerk. Gleich vorweg: Graduation ist das Rapalbum 2007. Und das sagt ein eingefleischter Wu-Tang Fan, der das Reunion-Album des Clans kaum erwarten kann. Dabei unterscheidet sich das dritte Album des Rappers maßgeblich von den beiden ebenfalls mit positiven Kritiken überschütteten Vorgängern. Zum einen wurde unnötiger Ballast, wie die stets fehl am Platze wirkenden Skits, von Bord geworfen, zum anderen merkt man Kanye an, wie sehr er sich sowohl lyrisch als auch produktionstechnisch verbessern konnte und trotzdem seinem ganz eigenen Soundbild treu blieb. So startet die Entdeckungsfahrt in Kanyes gereifte Seele mit einem Morgengruß (Good Morning) aus Old School Boom Bap Drums, abgespactem Sample-Sound und Bee Gees-ähnlichem Backgroundgesang. Das ausgeprägte Händchen für ein catchy Intro scheint Mr. West wohl von seinem Mentor Jay-Z zu haben. Schnell findet man sich im West'schen Universum zurecht und wird durch ein selbstbewusst gerapptes Champion in Ektase versetzt. Ein harmonisch verwendetes Steely Dan-Sample ergänzt sich perfekt mit Ye's verbesserten Rap-Skills. Melodisch vergleichbar mit dem Muttertagslied des neuen Jahrtausends Hey Mama, geht es in Champion um die musikalische Inspiration und Motivation der Kids. Ist diese Mission geglückt, geht es weiter zum irrwitzigen und bereits in jedem Club der Welt gefeierten Stronger, das wohl keiner weiteren Erläuterung bedarf. Ohne auch nur ein Mal den Finger in Richtung Skip-Taste bewegen zu müssen, nimmt uns Ye auf soulige Erdumrundungen mit I Wonder, erklärt uns anhand eines Michael Jackson Samples anschaulich, wie man das Leben in vollen Zügen genießt (Good Life) und holt kurz darauf den Baseballschläger raus um sämtlichen Kritikern den Kopf in tiefer gelegene Körpergegenden zu trümmern (Can’t Tell Me Nothing). Nach diesem Wutfeuerwerk wirkt das straighte Barry Bonds mit Gast Lil' Wayne wie ein versöhnlicher Aufruf zum gemeinsamen Genießen großartiger Musik. Denn genau das ist Graduation geworden. Ein Feuerwerk aus Inhalten, mit denen sich nicht nur Ghetto-Kids aus Brookyln identifizieren können. Was Kanye auf diesen einzigartigen 13 Tracks vermittelt, ist das wahre Leben mit den ganz normalen Alltagsgeschichten, die in ihrer Existenz zwar nichts besonderes sein mögen, durch die lyrische und vor allem musikalische Untermalung aber zu eben mehr als Alltagserlebnissen werden. Darunter fällt z.B. Homecoming, eine Liebesbekundung an Kanyes Heimatstadt Chicago, die allerdings so allgemeingültig geschrieben ist, dass sie ohne weiteres auf jede andere Homebase übertragbar scheint. Selbst ein, im Gegensatz zum katastrophalen Auftritt auf Jay-Zs Kingdom Come zur Abwechslung passenden, Coldplay Frontmann, Chris Martin, klingt auf Homecoming wie ein von Kanye bewusst eingesetztes Instrument, dass das Gesamtbild sinnvoll ergänzt. Vergebens sucht man einen Vers von Def Jam CEO Jay-Z. Zwar kursierte ursprünglich das Gerücht, Jay sei auf Champion zu hören, die finale Version des Albums verrät aber das Gegenteil. So werden zwar keine Bars von, dafür aber über Jay-Z gedroppt. Kanye selbst bezeichnete den Track Big Brother, eine wundervolle Ode an sein vergöttertes Vorbild, bereits als das wichtigste und wegweisendste Stück seiner noch recht jungen Karriere. Wie gerne hätte ich Jay-Zs Gesichtsausdruck gesehen, als er diesen Track das erste Mal gehört hat. Er muss von der Ehrlichkeit, der Verehrung seiner Person und der Kritik an so mancher Entscheidung überwältigt gewesen sein. Ein Stück, das mehr sagt, als eine 1000-seitige Biographie über den herausragenden MC je erzählen könnte. Graduation ist tatsächlich das geworden, was ich mir von einem erwachsener gewordenen Kanye gewünscht habe. Ohne Zweifel wird dieses Album sämtliche Awards abräumen und als eines der innovativsten Alben der Neuzeit in die Rap-Geschichte eingehen. Es ist die perfekte Mischung aus Massentauglichkeit und niveauvoller, ehrlicher Rapmusik. Das Kribbeln wird definitiv noch lange anhalten. 50 Cent - Curtis Review:

Ehrlich, ich kann 50 Cent nicht leiden. Klar, ich mochte Get Rich or Die Tryin' und auch Massacre ist ein gutes Stück Rapmusik. Aber die großformatige Selbstbeweihräucherung in XXL, die klingt als hätte Fifty sein Themenheft im allabendlichen Geldbad unter einem Haufen Fünfziger verloren, geht mir einfach nur auf die Nerven. I get Money? Go get some skills. Wen interessiert es das Fifty reich ist? Egal, ein Umschlag auf meinem Schreibtisch schreit nach dem Öffnen und ein nachdenklich dreinblickender 50 Cent lässt mich nachdenklich dreinblicken. CD eingeworfen, Play gedrückt and here it is: Curtis. Die erste Single zum neuen Album Curtis ist Straight to the Bank und geht straight aus dem Kopf. Tony Yayo nervt durch seltsam debiles Lachen in der Hook, der Beat von Ty Fyffe ist leider nur Durchschnitt. Next. Zweite Single die es dann richten und endlich etwas Hype kreieren sollte ist Amusement Park. Klingt wie Candyshop in schlecht. Next. Die dritte Single ist dann ganz innovativer Shit. I get Money. Erneut interessiert es mich nicht ob 50 reich ist. Außerdem hat Lil Flip gemeinsam mit Jim Jones schon vor 50 dieses Sample benutzt und daraus einen Song gefertigt, den man tatsächlich hören kann. Die vierte Single Ayo Technology mit Justin Timberlake ist die erste Single, von der man erwartet hätte, dass diese als Single veröffentlicht wird. Gewohnt guter Timbaland Beat, Justin macht seinen Job und 50 bleibt gewohnt uninspiriert. Tut der Sache aber keinen Abbruch. Kann man sich anhören. Single Nummer 5 ist Follow my Lead und die erste der Singles mit der ich einverstanden bin. Wunderschönes Sample, Robin Thicke, der neue Justin Timberlake, macht einen gewohnt soliden Job und 50 klingt erstmals wieder als wäre er ohne eine Elefantenpackung Betäubungsmittel im Blut in die Booth gegangen. Die sechste Single (dubios das 50 sechs Singles für ein 17 Track starkes Album braucht) soll Come & Go werden und wurde als In Da Club Part Zwei angekündigt. Kann ich nicht unterschreiben, zwar sind thematische Anleihen vorhanden aber wen wundert das bei 50? Produziert wurde der Track von Roomio und Veto und nicht von Dr. Dre, wie von diversen Medien behauptet. Zwar liefert Dre die Back Vocals in der Hook, wird offiziell aber nicht kreditiert. Movin on Up ist solider 50 Shit wie man ihn kennt. Guter Beat, gelungene Lyrics und eine nette Hook prädestinieren diesen Song als erneute Anspielstation. My Gun go Off gehört dank dem wieder einmal schlechten Eminem Beat zurück ins Studio. Warum rappt Eminem nicht wieder und lässt das producen sein? No talent over here. Man Down ist dann endlich ein Lichtblick. Ein guter Beat trifft auf einen 50 Cent in Bestform. Dieser tut was er am besten kann und rappt über die Hood, die neun Kugeln und wirkt wie ein Fisch den man zurück ins Wasser geworfen hat. Der Hunger, den 50 einst ausgemacht hat, ist hier zum ersten Mal wieder spürbar geworden. I'll Still Kill bietet sich als siebte Single an, dank der Akon Hook und dem Titel, mit dem die Kids mal wieder schocken können, würde man diesen Track verkaufen. Ändert aber nichts an der Qualität. Ohne Akon wärs besser. Peep Show ist ein neuer Tiefpunkt. Fire hingegen zeigt wie man es besser macht und, was viel wichtiger ist, zeigt Fifty, dass er noch in der Lage ist Songs zu machen die einen Club niederbrennen können. All Of Me featuret die wunderschöne Mary J. Blidge. Kann man nicht haten. Auch ich nicht. Curtis 187 ist dann ein weiterer Lichtblick. Reduzierter Gangstabeat mit Oldschool Anleihen in Höhe der Snare und skillstechnisch wieder da, wo 50 in guten Zeiten einmal war. Guter Track. Der letzte Track ist dann Touch the Sky und bitet nicht bei Kanye sondern verlässt sich auf Fifties Talent Songs zu machen, die straight ins Ohr gehen. Nur Tony Yayo sollte man endlich aus der G-Unit schmeißen. Hat noch nie jemand gemerkt, dass der Junge suckt wie Superhead? Insgesamt sehr durchwachsen. Für einen Statusrapper wie 50 Cent ein meilenweiter Rückschritt. Es bietet sich somit an, auf die guten Lieder als Singleveröffentlichungen zu warten, denn sie kommen bestimmt. Fazit: Curtis? Ohne Substanz, eher vernachlässigenswert. Schicksalsschläge:

Kanye West:

Was bist du im heutigen Rapgame schon mit einer blütenweißen Weste? Scheinbar sind die Indikatoren für eine gelungene Karriere eine kriminelle Vergangenheit oder ein tragischer Unfall. Beides zusammen bringt dir Millionen, siehe 50 Cent. Kanye West hingegen hat es weniger hart erwischt: Nach einem schweren Autounfall 2002, bei dem Kanye übermüdet am Steuer einschläft, halten alleine Nägel und Schrauben den Kiefer des damals bereits relativ erfolgreichen Roc-A-Fella-Hausproduzenten zusammen. Doch kurz nach seiner Entlassung aus dem selben Krankenhaus, in dem etwa 5 Jahre zuvor Biggie und Pac starben, nimmt er den Track Through the Wire auf, welcher seiner Rapkarriere einen ordentlichen Schwung nach vorne verpasst. Eine ganze Weile scheint alles perfekt zu laufen für den selbst ernannten Louis Vuitton Don. Sein Kapital entwickelt sich linear zu seiner Bekanntheit, bald ist er einer der gefragtesten Allrounder im Spiel. Doch der Schmerz kehrt zurück: Ye steckt gerade mitten in den Arbeiten zu seinem zweiten Album Late Registration, da erfährt er, dass seine Großmutter nicht mehr lange Teil seines Lebens sein kann. Aufgrund der Erkrankung am tödlichen HI-Virus wird sich Ye bewusst, einen geliebten Menschen in absehbarer Zeit zu verlieren. Er schließt sich im Studio ein und schreibt den bis dato emotionalsten Song seiner Karriere: Roses. Darin lässt er nicht nur seinem Schmerz freien Lauf, er vertritt auch die so genannte OPV AIDS Hypothese, die die Behauptung aufstellt, HIV sei ein von Menschen geschaffenes Völkermord-Programm, das auf dem afrikanischen Kontinent Anwendung findet. Parallel lässt er auf dem Track Crack Music seine Wut an amerikanischen Politikern aus: "How [did] we stop the Black Panthers? / Ronald Reagan cooked up an answer".

50 Cent:

Das Leben ist ungerecht. Kaum beklagst du dich in Anwesenheit deiner Freundin ein einziges, winziges Mal über deine Kopfschmerzen, die dich schon seit Wochen quälen, sieht sie dich in deiner Männlichkeit bedroht und fürchtet um deine heterosexuelle Integrität. "Rumheulen ist was für Weicheier", "Indianer kennen keinen Schmerz" und "Was dich nicht umbringt, macht dich härter" wusste schon die zahnlose Großmutter zum Besten zu geben, da grenzt es doch an ein Wunder, dass ein harter Queensbridge Gangsta völlig unverfroren über die mittlerweile legendären neun Kugeln berichten darf, ohne um seine Kredibilität fürchten zu müssen. Neun Kugeln, die am 24. Mai 2000 seinen Körper durchbohren; Neun Kugeln aus denen 50 Cent Kapital schlägt, auf eine Art und Weise die jedem ernsthaften Boulevard Reporter die Schamesröte ins Gesicht treiben würde; Neun Kugeln über die faktisch alles geschrieben und gesagt wurde, das es zu schreiben und sagen gab. In seinen Memoiren teilt uns 50 Cent seine Gedanken nach dem Anschlag mit: "After I got shot nine times at close range and didn't die, I started to think that I must have a purpose in life... How much more damage could that shell have done? Give me an inch in this direction or that one, and I'm gone."

Lange vor den gefallenen Schüssen wurde die Mutter von Curtis ermordet. Als dieser im Alter von acht Jahren erfahren musste, das seine Mutter, eine Kokain Dealerin, ermordet wurde, geriet sein Leben auf die schiefe Straße. Seine Mutter, Sabrina Jackson, starb in Folge eines vergifteten Getränks. Außerdem wurde sie tot in ihrem Haus zurück gelassen, mit geschlossenen Fenstern und offenenem Gashahn. Manchmal steht die Realität dem Kino eben in nichts nach. Label:

G.O.O.D. Music:

Spätestens seit College Dropout steht eins fest: "He’s to the Roc". Das Sub-Label des Majorplayers Def Jam Records ist gerade in den Neunzigern und um die Jahrtausendwende ein Sureshot für gelungene Rapreleases. Unter anderem erscheint damals Jay-Zs legendäres The Blueprint, auf dem Kanye für Tracks wie IZZO (H.O.V.A.) und den Nas-Disstrack Takeover verantwortlich ist. Bis heute ist er seinem Big Brother Jigga und der Roc-A-Fella Family treu geblieben, produziert Hits am laufenden Band, rappt sich und sein Label in den 7. Hiphop Himmel. Doch was bist du im heutigen Rapgame schon, wenn du zwar einen ordentlichen Schicksalsschlag hinter dir – also ein Thema über das du rappen kannst - aber kein eigenes Label hast? Niemand. Kein Sub-Label? Vergiss es. Nicht mal ein Imprint? Da ist die Tür. Ob solch niedrige Beweggründe Kanye West dazu brachten, 2005 sein eigenes kleines Musikerteam um sich herum zu formieren? Vielleicht. Wahrscheinlicher ist allerdings, dass er einfach den Namen seines ins Leben gerufenen Sub-Labels zum Programm machen wollte: G.O.O.D. Music. Um den Knöpfchendreher und Micro-Spitter sammeln sich fortan Kreativköpfe wie Common, John Legend oder Nachwuchstalente wie Keyshia Cole – zusammen mit Ye staubt das Dreamteam 2005 mehr Grammys ab als Ray Charles Putzfrau. Eine neue Concious-Elite entwickelt sich im Herzen der mit dem Rapvirus frisch infizierten Metropole Chicago. Doch das neue Gewissen der Black Music hält nicht lange dem wachsenden Druck der Industrie stand. Bereits im Frühjahr 2007 muss Kanye sein Label aufgeben, fehlende Wirtschaftlichkeit und die durch Internet-Piraterie und steigende CD-Preise miserablen Verkaufszahlen seiner Labelmates zwingen ihn das engagierte aber angeschlagene Projekt über Bord zu werfen. Für den erfolgsverwöhnten und perfektionistisch veranlagten Ye ist dies der erste richtige Rückschlag seiner noch relativ jungen Karriere.
G-Unit Records:

G-Unit Records als logische Konsequenz aus millionfach verkauften Alben, einem überproportional entwickelten Selbstbewusstsein und dem Streben nach einem schwarzen Massagestuhl am Tisch von Donald Trump. Aber eben auch G-Unit Records, unerfolgreich in der Entwicklung eines legitimen Nachfolgers des Kopfes, unerfolgreich im Aufbau massenkompatibler Artists und unerfolgreich im Unerfolgreich-Sein durch den Erfolg Fifties. Konzipiert als Sublabel- und in der Distribution vertreten von Universal Music Group's Interscope Records, arbeitet G-Unit Records durchaus auf Profiniveau. Im Line-Up talentierte Spitter wie die Bronxbarden der Mash-Up Posse (M.O.P.), die etablierten Queens-Natives Mobb Deep und Jungtalente wie Spider Loc oder 40 Glocc. Und natürlich die omnipräsente G-Unit Posse um Lloyd Banks, Tony Yayo und Young Buck. 2003 hob 50 Cent gemeinsam mit Jugendfreund und G-Unit Manager Sha Money XL, nach dem Erfolg seines Albums Get Rich or Die Tryin´, das Label als solches aus der Taufe und schuf sich eine Plattform, seinem wachsenden Erfolg entsprechend. Den wohl besten wie auch gleichzeitig debilsten Move machte 50 Cent mit dem Signing von [prod]The Game[/b]. Bester Move, weil Games Verkaufserfolg jeden anderen G-Unit Records Artist mit links in die rechte Tasche steckte und 50 sich eines echten MCees rühmen konnte. Schlechtester Move, wegen der dadurch entstandenen Disstiraden seines nach kurzer Zeit weggegangenen Schäfchens Game und der damit verbundenen Schlammschlacht, die sogar die Hasselhoffs aussehen lässt wie die Behringers. Aktuell scheint Mr. Jackson auf der Suche nach neuen und unverbrauchten Rappern zu sein, in jüngster Vergangenheit signte er Mazaradi FOX, Nyce und Young Hot Rod. Inwieweit G-Unit Records diese Künstler zu etablieren vermag, wird die Zeit zeigen.  
Einkommen:

Kanye West:

Kürzlich ließ sich Kanye West ein Apartment mitten in New York City einrichten. Für schlappe 1,9 Millionen Dollar. Neben der im asiatischen Stil angelegten Wohnung besitzt der Rapper weiteres Anlagegut: Seinen festen Wohnsitz hat er in L.A., zum angeln fährt er in eine idyllische Holzhütte nach Ottawa und wenn er mal seine Mum in Chicago besucht, quartiert er sich in einer Penthouse Suite hoch über den Dächern der Stadt ein. Money ain't a thang.
Wie hat es dieser egozentrische Collage-Abgänger überhaupt geschafft, auf der aktuellen Forbes Hiphop-Cash-Kings Liste mit 17 Millionen Dollar Jahreseinkommen auf Platz 8 zu landen? Im Gegensatz zu Cuuurtis stammen ca. 60 % seiner Einkünfte aus dem ehrlichen Musikgeschäft. Kanyes Beats sind zwar noch nicht in timbaeske Höhen (100.000 Dollar für einen Beat) gestiegen, kosten aber mittlerweile je nach Bekanntschaftsgrad zwischen 60.000 und 85.000 Bucks. Für Workaholic Ye geht die Rechnung schnell auf: 25 Beats im Jahr entsprechen einem hübschen Häuschen mit Garten, Pool und Masserati auf dem Hof. Seine 12 Millionen Villa in L.A. bezahlt der Musiker mit den Plattenverkäufen seiner bis dato 2 Alben. Die Debütplatte College Dropout war 2004 die zweitmeist verkaufte LP, mit stolzen 2,5 Millionen Einheiten. Der Nachfolger Late Registration wird in den 2006er Jahrbüchern mit rund 1,5 Millionen verkauften Kopien verzeichnet. Genug Silberlinge also, um sich ein Leben im Kreise der Schönen und Reichen zu erkaufen. Und da die Kapitalspirale in der Gesangskabine beginnt und im neusten TV-Spot endet, flimmert der charismatische Kanye 2006 in einem Werbespot für den Getränkehersteller PEPSI über die Mattscheibe – ein Deal, der dem Musiker seinen Lebensabend endgültig versüßen dürfte. Konkrete Zahlen wurden zwar nie veröffentlicht, es ist jedoch davon auszugehen, dass Ye wohl kaum unter 5 Millionen Dollar für 30 Sekunden in PEPSI-Farben gekleidet durch Downtown New York gestiefelt wäre. 50 Cent:

I get Money. Das muss 50 Cent dem geneigten Zuhörer nicht auf die Nase binden, denn das 50 ein umtriebiger Geschäftsmann ist, wissen wir schon lange. Doch um eine Übersicht über die verschiedenen Einkommen zu haben, empfiehlt es sich zu differenzieren:

"Befußung": Als Teil des Fünf-Jahres Deals mit Reebok International erhielt Curtis 90 Millionen Dollar für die Herstellung des Gxt cross-trainer Sneakers und 110 Millionen für den G-Unit Boot. Die Gewinnbeteiligung beläuft sich auf satte 20 Millionen Dollar. Na, weinst du schon? Wenn nicht, solltest du so langsam anfangen, dir die Taschentücher bereitzustellen.

"Belästigung": Mit der Mobilfunk Gesellschaft Zingy Inc. handelte 50 einen Deal über das Einsprechen von Voice Ringtones aus. Ein Klingelton, auf dem man 50 sagen hört: "Ay yo what's up, yo this is the kid, 50 Cent man. Stop playin', you better answer!" kostet 2,99 Dollar. Neben der Beteiligung an eben diesen Ringtones bekommt Fifty auch noch einen satten Scheck aus den Verkäufen seiner Songs als Klingeltöne. Auf welche Summe sich dieser Deal beläuft, ist nicht bekannt. Wahrscheinlicbh besser so.

"Visualisierung": Neben dem semi-autobiografischen Film Get Rich or Die Tryin', spielt 50 Cent in der Simpsons Folge Pranksta Rap mit, ebenso wie in dem Film Home of the Brave. Außerdem arbeitet 50 an einem Film mit Nicholas Cage unter dem Namen The Dance, sowie einem Film mit Robert De Niro namens Righteous Kill. Daneben hat Fifty sich noch selbst ein Denkmal gesetzt, indem er sich gleich noch sein eigenes Videogame namens Bulletproof kreieren ließ. Kurze Randnotiz: Um sein Vermögen aufzubessern gründete 50 G-Unit Films. Noch Fragen?

"Beschützen": 50 plant eine Kondomlinie zu entwickeln und ein HIV Hilfsprojekt an dem Erfolg zu beteiligen.

"Be....Be....Betrinken:" Um es nicht zu vergessen: 50 hält Anteile an der Firma Glacéau, welche seinen Energy Drink Formula 50 entwickelt und vermarktet. Als diese von Coca-Cola gekauft wurde, erhielt 50 eine gewisse Ablösesumme. Genaue Daten sind nicht bekannt, Gerüchte flüstern etwas von zwischen 100 Millionen und 400 Millionen Dollar.

"Der Rest:" Bücher, Merchandise, Live-DVDs und seine Alben, sein Label, seine Crew... Money über Money. Allein im letzten Jahr hatte 50 Cent einen Verdienst von 32 Millionen Dollar. [dailymotion 1PUzFZ2NRFxqPgnVf nolink] Beefs:

Kanye West:

Ok, du hast es also geschafft: Hinter dir liegt ein Schicksalsschlag, du wurdest bei einem Major unter Vertrag genommen und du hast dein eigenes – mehr oder weniger erfolgreiches – Sublabel gegründet. Du stehst an der Himmelspforte, stimmst leise Jesus Walks an und willst endlich an den Platz, wo sich Biggie und Pac seit 97 von rassigen Beyoncé-Klonen die Wadenmuskeln massieren lassen. Doch du kommst nicht rein. Auf einem großen Schild steht: "No entrance without a beef history".
Würde diese Fabel wahr, hätte Kanye West eher schlechte Karten. Trotz seines überwältigenden Egos hält sich Ye aus den meisten Beefs und Sticheleien im Biz raus. Im Gegensatz zu einem gewissen Curtis Jackson scheint er es nicht nötig zu haben, sich mit Gott und der Welt zu beefen, nur um eine Handvoll mehr Einheiten seiner neuen LP zu verkaufen. Doch Insider wissen es besser: Kanyes Armani-Hemd ist nicht blütenweiß. Der ein oder andere mag da zum Beispiel die Sache mit dem Nicht-bezahlen des Royce Da 5'9'-Beats im Hinterkopf haben. Kanyes Berichten zufolge, soll Royce das Lied Heartbeat auf seinem Album Build & Destroy: The Lost Sessions veröffentlicht haben, ohne dem Produzenten einen einzigen Cent bezahlt zu haben. Der Disput ging schließlich so weit, dass Ye öffentlich verlauten ließ, nie mehr für Royce Da 5´9´ zu arbeiten – ein Statement, das bis heute aktuell ist. Neben einem weiteren kleinen Beef mit Feature-Partner Jamie Foxx, bei den MTV Music Awards 2006, sucht sich das Genie mit Hang zur modischen Übertreibung eher größere Kaliber als Feindbilder: Die US-Regierung, ins besondere George W. Bush, Ex-President Ronald Reagon oder den Musiksender MTV. Letzterer bekam durch einen bereits legendären Zwischenfall bei den MTV Video Music Awards 2007 mal kräftig eins auf die Mütze. Als die Indie-Band Justice den Award für "Best Video" einheimsen konnte, platzte Mr. West der Kragen. Der aufgebrachte Rapper stürzte auf die Bühne und stellte öffentlich die Glaubwürdigkeit der Preisverleihung zur Disposition, indem er trotzig behauptete, dass sein Touch The Sky-Video um Längen besser sei, als das billige Justice Video – ein Move, der ihm später viel Hohn einbrachte [Anm. d. Verf.: Ye’s Video war wirklich großartig, MTV ihr werdet in der Tat immer unglaubwürdiger!]. Konsequenterweise bricht Kanye ein weiteres Hiphop-typisches Klischee, indem er nicht auf die Sticheleien von den vielen Hatern da draußen reagiert. Er vertritt zwar seine Ansichten, macht das aber auf einer weitaus größeren Bühne als der des Beefings.


50 Cent:

Demnach ist 50 Cent im Himmel... Nein... Demnach ist 50 Cent der Himmel. Mangelnde Konsequenz in der Auswahl und lyrischer Diskreditierung seiner Gegner kann 50 niemand vorwerfen. Alleine die Streitigkeiten mit seinem Ex-Protége Game würde den Rahmen dieses Specials sprengen, ebenso die systematische Demontage des ehemals überall gefeierten Superstars Ja Rule sowie dessen Labels Murder Inc. (erinnert sich noch jemand an Inc.?). Neben diesen Beefs XXL unterhält Curtis Jackson mehr Kleinkriege als ein Durchschnitts kolumbianischer Kokabaron, z.B. veröffentlichte er vor Release des Albums Massacre den Diss-Song Piggy Bank, auf dem Fif die Rapper Nas, Jadakiss, Fat Joe und Game disst. Das zugehörige Video sportet "Vercartoonisierungen" der eben genannten (Nas als Kind das einen Milchwagen jagt, Jadakiss als Ninja Turtle, Fat Joe als Boxer, der einen Knockout bekommt, und Game als Mr. Potato Head). Außerdem konnte es sich 50 nicht verkneifen, auf dem Song Hip-Hop Diddy zu dissen. Auf dem Song behauptet Fiftie, dass Diddy weiß, wer Notoriuos B.I.G. umgebracht hat. Der Hintergrund ist, dass 50 und Diddy über die vertragliche Bindung des Rappers Mase stritten, da 50 Mase signen wollte. Später betonten aber beide Parteien, dass es keine länger anhaltenden Probleme geben würde. Und dann ist da noch Cam'ron. Am 1. Februar hatten Cam'ron und 50 Cent einen Disput in der Angie Martinez Show auf Hot 97. 50 behauptete, dass Koch Records ein Friedhof für Rapper sei, mit denen niemand mehr zusammen arbeiten will. Cam'ron führte daraufhin die Verkaufszahlen der G-Unit Artists Lloyd Banks und Mobb Deep an und verglich diese mit denen von Jim Jones. Beide Rapper recordeten nach dieser Diskussion Diss-Songs. Cam'ron veröffentlichte Curtis Part 1 und 2, auf denen er Fiftie lächerlich macht, indem er ihn z.B. einen "Gorilla with rabbit teeth" nennt. 50 antwortete mit Funeral Music und dem gemeinsam mit Young Buck eingespielten Hold On. Im August erschien außerdem der Diss-Song We on Some Shit mit Lloyd Banks und Tony Yayo, welcher sich gegen Cam, Fat Joe und Czar Entertainment richtet. [dailymotion 1owpLpeddRJ4KktAn nolink] Gossip:

Kanye West:

Wie rappt Kanye so schön auf seinem neuen Album Graduation: "Everything I’m not, made me everything I am." Dass an diesem Statement zumindest ein Funken Wahrheit dran ist, lässt sich nicht verleugnen. Aber auch der selbst ernannte Louis Vuitton Don hat seine Starallüren und nicht jedes Gerücht, das in der weiten Welt des daily entertainment kursiert, stellt sich als falsch heraus. Darum nachfolgend eine ziemlich willkürlich zusammengemixte, aber unterhaltsame Ansammlung an Gossip. Unverbindlich, versteht sich.

- Kurz vor seinem Album-Release, am 21. August 2007, hat Kanye zugegeben, Justin Timberlake sei seine größte Inspirationsquelle.

- Nachdem der auf dem Roc-A-Fella Label gesignte Beanie Sigel in einem Interview Ye als "schwulen Typ" (gay guy) bezeichnet hat, wollte der verbal angegriffene Kanye sich mit seinem Rapkollegen on stage prügeln – kurze Zeit darauf ist in einem Interview mit Ye zu lesen, dass er seine Einstellung gegenüber Schwulen drastisch geändert habe und nun vollkommen loyal gegenüber dieser Minderheit sei.

- Mr. West soll angeblich mitten in einem Meeting, in New York City, auf die Idee gekommen sein, sich und seinen Kollegen Curry-Würste aus Newport in Süd-Wales einfliegen zu lassen. Der Preis für die lauwarmen Würstchen: Schlappe 3.900 Dollar.

- Sorry an alle Groupies da draußen: Kanye ist, dem People Magazine zufolge, bereits seit langem mit seiner Freundin Alexis zusammen. Nähere Details gibt es hierzu nicht. Andererseits behaupten böse Zungen, Ye hätte mit Pamela Anderson am Set zum „Touch the Sky“-Video eine Sexaffäre gehabt – Wer würde es ihm verübeln...

- Kanyeezee ist eigenen Aussagen zufolge sexsüchtig und sammelt Pornos.

- Mit der katholischen Kirche verscherzte es sich Kanye im Februar 2006. Nachdem er auf dem Cover des Musikmagazins Rolling Stone als Jesus Christus mit Dornenkrone und blutigem Haupt zu sehen ist, bricht eine hitzige Diskussion innerhalb der konservativen amerikanischen Gesellschaft aus. Bis heute versuchen entschlossene Anhänger der katholischen Kirche, Ye’s Image zu demolieren.

- Ach ja und finally: His name is pronounced Khan-Ye!!
50 Cent:


Wer Ruhm sät, wird Gerüchte ernten. Oder so ähnlich. Jedenfalls existieren über 50 Cent mehr Gerüchte als Kilos auf einer Star Trek Convention. Einige der interessantesten Halbwahrheiten bekommt ihr jetzt:

- Angeblich hat 50 in Holland Jessica Alba gebügelt. Was eine Frechheit ist. Seit ich 13 bin träume ich davon Jessica Alba in Holland zu bügeln.

- 50 Cent nennt Oprah Winfrey eine Oreo. Das ist eine Person die äußerlich schwarz ist aber innerlich weiß. Der Grund? Oprah kümmert sich angeblich mehr um die Probleme von Weißen als um die ihrer schwarzen Schwestern. Auch eine Form von Rassismus.

- Angeblich plant Fiftie einen Vibrator in Form seines Gemächtes... 50 dazu: "I need to make a 50 Cent condom and motorised version of me, which will have to be waterproof so you can utilise it in the tub. Blue is my favourite colour so it will probably be blue but I don't know how big. I don't know if big is better because I'm not sure a man wants his woman playing with a really big dildo." Ohne Kommentare.

- Angeblich hat 50 in LeFrak City Ciara gebügelt. Was ebenfalls eine Frechheit ist.

- Angeblich hat 50 am Set des Films Get Rich or Die Tryin´ Joy Bryant gebügelt. Darf er ruhig.

- 50 Cent plant Ex- Terror Squad Member Remy Ma zur G-Unit zu signen. Das wäre der beste Diss der Rapgeschichte.

- Gerüchten zufolge führt 50 Cent Gespräche mit Apple Chef Steve Jobs über den Launch einer Personal Computer Serie für den Gebrauch in der Stadt.
Wort!
Kategorie

Groove Attack by Hiphop.de