Lasst es doch einfach: Hadi El-Dor und Fler wollen sich boxen

Wie kaum einem Rap-Interessenten und Twitter-Apostel in den vergangenen Wochen entgangen sein dürfte, lieferten sich Hadi El-Dor und Fler jüngst einen Twitter-Krieg, der derzeit zu eskalieren droht.

Anfang Januar war es zur Diskussion zwischen den beiden gekommen, da Hadi eine Aussage von Fler als lächerlich bezeichnet hatte. Grund genug für Fler, dem Manager umgehend eine persönliche Auseinandersetzung vorzuschlagen. Nach einem Hin und Her von verschiedenen Tweets und Beleidigungen und dem Austauschen von Adressen setzten die beiden tatsächlich öffentlich einen Termin fest, um mit Gewalt ihre Diskrepanzen zu lösen. So soll morgen um 17 Uhr in Berlin der große Kampf stattfinden. 

Zwischenzeitlich hatte sich auch El-Dors Schützling Sierra Kidd in den Konflikt eingemischt. Er bot Fler seinerseits an, auf musikalischer Ebene gegeneinander anzutreten. Fler lehnte dieses Angebot allerdings ab, da er laut eigener Aussage Sierra Kidd mit einem Disstrack keinen zusätzlichen Fame schenken wolle. Für einen offiziellen Track verlange er von Hadi El-Dor 15.000 Euro.

Auf Facebook versammeln sich derweil in einer extra für die Auseinandersetzung gegründeten Gruppe knapp 4.000 Menschen, die an der "Veranstaltung" teilnehmen und das geplante Spektakel nicht verpassen wollen. Um die Öffentlichkeit nicht dermaßen in den Kampf einzubeziehen, hatte Hadi Fler scheinbar privat kontaktiert, um einen unbekannten Ort festzulegen ohne Zuschauer.

Da Fler auf diese Anfrage bisher nicht antwortete, veröffentlichte Hadi seine Nachrichten an Fler und stellte ihn als feige dar.

Nach all dem Hetzen gegen Fler, gegen Hadi El-Dor, den gegenseitigen Drohungen und jetzt anscheinend einem tatsächlich stattfindenen Kampf fragen wir uns: Muss das wirklich sein?

Natürlich wissen auch wir, dass bei diesem Beef ordentlich Männer-Stolz schuld daran ist, dass keiner von beiden den Streit ohne Gewalt beenden will. Derjenige, der auf den Kampf verzichtet, läuft schließlich Gefahr, automatisch als Verlierer betrachtet zu werden. Schließlich haben 4.000 Leute schon Popcorn gekauft. Da fragt der sensationsgeile Rap-Beef-Fan: Wofür bezahlen wir euch eigentlich (nicht)!? Worten Taten folgen lassen, das ist ja schon mal total real. Alternativ könnte man sich vielleicht mit Worten zurückhalten, die unnütze Taten ankündigen. Sierra Kidd hat einen revolutionären Vorschlag eingebracht, der doch mal eine Überlegung wert wäre: Man könnte all den Tweef der Welt mit Rap-Battles klären! Wozu ist man schließlich Rapper? Hadi ist zwar keiner, aber managt einen, der sich bereits freiwillig angeboten hat, um die Ehre seines Managers zu battlen. Können mal 4.000 Leute eine Gruppe gründen, die Battle statt Boxerei fordert?

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