"Das Gute am Rap ist die Innovationskraft": Zugezogen Maskulin über eigene Widersprüche und Rap-Journalismus (Interview)

Grim104 und Testo liegen noch auf den ausladenden Ledercouches des engen Backstageraumes, als wir uns zum Interview treffen. Ihre ersten vier Shows der "Alle gegen Alle"-Tour haben offenbar geschlaucht. Nur wenige Stunden später merkt man davon allerdings nichts, als sie gemeinsam mit ihrer ZM-Gang und dem Kölner Local LGoony, der für den gemeinsamen Hit "Füchse 2015" mit am Start ist, den Club Bahnhof Ehrenfeld zum Kochen bringen. 

Und auch jetzt sind die beiden schnell auf den Beinen und begrüßen mich. Sofort sind wir in einem spannenden Gespräch darüber, was wir bei Hiphop.de aktuell so planen und vor welchen Herausforderungen (Hiphop-)Journalismus 2018 steht. Ich merke, dass die beiden ehrliches Interesse für die Sache haben. Beste Voraussetzungen für ein Interview mit den Jungs, die mit "Alle gegen Alle" aus meiner Sicht eines der spannendsten Releases 2017 rausgehauen haben. Kein Wohlfühlsound, kein Gepose und wenn gefrontet wird, dann kann es so ziemlich jeden treffen. So geht Rap, oder? Tatsächlich schloss sich an den Smalltalk zu Beginn ein kurzweiliges Gespräch über gesellschaftliche Widersprüche, Craft-Beer-Trinker und die positiven Seiten der deutschsprachigen Rap-Szene an. Und natürlich wussten ZM auch, was homophobe Lines über den aussagen, der sie rappt. Viel Spaß!

Wie steht ihr zu dem Begriff Utopie

Grim104: Man geht, wenn wir von Utopien reden, ja meist von etwas Positivem aus. Und ich glaube schon daran, dass sich das große Schlamassel, in dem wir stecken, zum Ende hin in etwas Positives auflösen wird. Ich bin nicht der große Pessismist, weil es aus meiner Sicht keinen Sinn macht, nur Trübsal zu blasen und schwarz zu malen. Dann könnte man auch aufhören, wütend zu sein und Musik zu machen. 

Testo: Dazu habe ich dann nichts mehr zu sagen. Punkt.

Die Frage nach Utopien kam mir beim Hören eurer Musik zwangsläufig. Auf „Alles brennt“ wart ihr sehr explizit politisch. Auf „Alle gegen Alle“ liefert ihr eher eure Alltagsbeobachtungen, die in der Art, wie ihr sie erzählt, aber auch sehr politisch sind. Und dann gab es da diese Line, die eine Referenz an die Antilopen Gang ist, in der ihr rappt: „Ihr seid 80 Millionen, die man umerziehen muss!“ Wie sähe eure Umerziehung denn aus?

Testo: (lacht) So eine Line ist ja im Grunde wie ein Clickbait! 

Inwiefern?

Testo: In den Texten ist sowas dann eben auch nur eine Verdichtung. Ich bin privat nicht so der Fan von „Umerziehung“. Ich finde es aber wichtig, sich Gedanken zu machen, wie wir zusammenleben wollen, wie es jetzt ist und was man besser machen kann. Wie schaffen wir es, Werte wie Freiheit, aber auch Gerechtigkeit, gemeinsam in einer Gesellschaft zu verwirklichen? Aber ich glaube, dass eine erzwungene Umerziehung nicht funktioniert. Die Menschen und die Gesellschaft müssen schon irgendwie Bock haben, sich zu ändern. Der Zwang, die Menschen zu etwas drängen zu wollen – das hat die Geschichte oft genug gezeigt – führt letztendlich zum Umsturz des Systems. (schaut herüber zu Grim104) 

Grim104: Naja, also der Erziehungsbegriff ist ja weit. Wir erziehen ja auch Kinder. So bedeutend ist der Begriff dann vielleicht auch nicht.

Testo: Aber erwachsene Menschen sind ja keine Kinder …

Grim104: Man lernt nie aus (lacht).

Wenn man das Originalzitat der Antilopen Gang kennt (Anm. d. Red.: „Ihr seid 80 Millionen, die man abschlachten muss!“), bekommt die Line aus meiner Sicht aber schon eine gewisse Bedeutung, oder?

Grim104: Ja, irgendwie schon. Ich bin aber natürlich auch der Meinung, dass so eine radikale Umerziehung eben nicht funktioniert.

Aus vielen Tracks und Texten des Albums wird deutlich, dass euch einiges nervt. Da erwähnt ihr dann Craft-Beer-Trinker, Superfood und Quinoa-Konsumenten oder die Kritik der privilegierten Schichten an vermeintlichen AFD-Wählern. Was nervt euch an bewusster Ernährung oder an der Kritik gegenüber Wählern einer rechtsextremen Partei?

Grim104: Gar nichts! Das sind nur Symptome von etwas. Im Falle des Craft-Beers oder der Ernährung ist das dann der Trend, sich über seine Ernährung als moralisch überlegenen Supermenschen darzustellen. Und das nervt mich. Ich will nicht von Menschen umgeben sein, die einen dafür verurteilen, dass man das billige Fleisch isst. Jeder möchte ja irgendwie das hochwertige Fleisch oder Superfood haben, aber nicht jeder kann es sich leisten. Und deshalb finde ich es ekelhaft, moralisch und von oben herab auf das Essen der Anderen zu schauen. Und dann macht es mir eben mehr Spaß, auf dem einzelnen Craft-Beer-Trinker oder Quinoa-Konsumenten rumzuhacken. 

Testo: Wenn Menschen sich mit dem, was sie machen, extrem cool fühlen, dann macht es mir einfach Spaß, dagegenzuhalten. Und dann sogar andersherum zu sagen: „Ne. Genau das ist das Uncoolste überhaupt.“ Und wenn das dann noch extrem teure Dinge sind, ist das besonders schön.

Aber dann macht ihr euch im Grunde ja auch nur über die Leute lustig, die sich über wieder andere lustig machen. Wo ist da der Unterschied?

Grim104: Wenn sich eine Person mit viel Geld über eine Person mit wenig Geld lustig macht, dann bin ich tendenziell auf der Seite der Person mit wenig Geld. Ich kann nichts damit anfangen, wenn Menschen sich über andere stellen nach dem Motto: „Hahaha, guck‘ mal die Assis!“ Für mich ist es entscheidend, aus welcher Position man sich über jemanden lustig macht. Ganz platt gesagt: Wenn da ein Milliardär ist, der sich über den Obdachlosen lustig macht, dann mache ich mich doch lieber über den Milliardär lustig als über den Obdachlosen.

Testo: Aber irgendwie hast du auch Recht. Wir sind auch Teil des im Albumtitel beschriebenen „Alle gegen Alle“. Wir sind auch Teil des Systems und kämpfen gegen andere Teile des Systems.

Euch stört also diese Mentalität, immer nach unten zu schauen, anstatt nach oben?

Grim104: Ja, genau das ist es.

Zugezogen Maskulin - Alle gegen Alle (prod. Silkersoft)

Das neue Zugezogen Maskulin-Album "Alle gegen Alle" ist jetzt erhältlich: https://ZM.lnk.to/AlleGegenAlle Mehr zu Zugezogen Maskulin Web: http://zugezogen-maskulin.de Facebook: https://www.facebook.com/ZUGEZOGENMASKULIN Twitter: https://twitter.com/ZGZGNMSKLN Instagram: https://www.instagram.com/zugezogenmaskulin Actors Kid: Elizabeth Hinkler Bully: Micah Watterson Woman motorcyclist: Jennifer May Soldier: Granison Crawford Dog: Tibby Crew Regie, Kamera & Schnitt: Martin Swarovski www.martinswarovski.com Produktion: www.bearfilm.tv DOP (Narrative): Anthony Molina Director (Narrative): Gunnar Weber Desert Scenes made possible by Retina Cam Productions (retinacamproductions.net) Producer: Wendy Campbell Producer: Daud Sani Stylist: Crista Rivera Costume PA: CJ Carnehl Art PA: Howard Johnson Production Coordinator & Dog Handler: Sarah Husein Makeup: Megan Lauchner Local Guide Bulgaria: Hristo Doksanliev

Eure Musik weist einen manchmal auf Verhaltensweisen hin, bei denen man sich ertappt fühlt oder die man dann im eigenen Bekanntenkreis wiedererkennt. Ihr beschreibt diese Widersprüche und weist so daraufhin. Mit welchen Widersprüchen lebt ihr denn? 

Grim104: Mit wahnsinnig vielen. Ich mag beispielsweise teure und nice Klamotten, mich nerven aber Typen, die die ganze Zeit nur über ihre teuren und nicen Klamotten reden. Ich gehe gerne gut essen, hasse aber dieses Gelaber „Ey, das ist echt das beste Restaurant, das musst du mal auschecken!“ und so einen Quatsch. Da gibt es so viel! Aber das ist ja auch die Kernaussage des Albums: Auch wir können uns aus diesen Widersprüchen überhaupt nicht raushalten. Das kann niemand. Wir wollen auch nicht penibel darauf achten, Menschen ihre eigenen Widersprüche aufzuzeigen. Aber in der Kunst sind es eben Widersprüche, die es spannend machen. Und wir leben in einer Gesellschaft, die sich permanent widerspricht. Da finde ich es dann einen guten Punkt, das zu thematisieren. Aber wir machen ja auch Lieder, die andere Dinge behandeln.

Es ist aber ein wiederkehrendes Thema eurer Musik …

Grim104: Absolut! Es ist immer wieder ein gutes Thema für die Kunst, das man aber nicht allzu platt angehen darf.

Was bedeutet Heimat für euch?

(Plötzlich platzen ein paar Jungs und Mädels in den Backstageraum, die sich für mich später als der Support-Act Blond herausstellen werden, und begrüßen uns)

Grim104: (lacht) Einfach ein Ort wie hier, an dem man ungestört ist und sich unterhalten kann.

Testo: Ein Ort, der einem etwas bedeutet, der verwoben ist mit der eigenen Person, an dem man vielleicht geboren ist, aufgewachsen ist oder wo man lebt. Es kann aber auch ein Ort sein, an den man gerne zurückkommt oder dessen Bilder etwas in einem auslösen. Wenn ich merke, dass mir ein Ort irgendwas bedeutet, dann ist er für mich Heimat.

Ihr rappt über Deutschland als einen Ort, „der keine Heimat ist, wenn man nicht gern Heimat sagt“ …

Grim104: Das bezieht sich auf diese ehemals westdeutsche Idee des Radikalenerlasses, der dann beispielsweise auch Lehrerinnen und Lehrer betraf, die sich in sozialistischen Gruppen organisiert hatten und deswegen nicht mehr unterrichten durften. Und das hieß dann, dass wenn du den einen Heimatbegriff ablehnst, wird dir auch der andere Begriff genommen. Dieser Begriff, den wir nutzen, ist ja kein Blut-und-Boden-Begriff, sondern der eines Ortes, der eine gewisse Bedeutung für den einzelnen Menschen hat. Davon kann sich niemand frei machen und das ist ja auch total in Ordnung. 

Auch da wieder ein Widerspruch, auf den ich irgendwie gestoßen bin. Scheinbar sagt ihr gar nicht so gerne Heimat, thematisiert sie in vielen Tracks aber auf verschiedene Arten.

Testo: Ja, voll. Das ist ja total symptomatisch für das, was wir eben beschrieben haben. Also für die Widersprüche, mit denen man irgendwie lebt. Vieles von dem, was wir beschreiben, sind ja auch eigene Widersprüche. Und wenn du dich darin wiedererkennst, dann geht uns das auch so. Ich höre mir auch unsere Platte an und finde mich da natürlich genauso wieder. Es gibt da ja auch so eine Theorie, die besagt, dass Künstlerinnen und Künstler immer auch über einen Teil von sich schreiben. Deshalb sind auch alle homophoben Rapper heimlich schw*l! (lacht)

Grim104: Punkt!

Wenn ihr auf eurem Album Noisey-Klickstrecken kritisiert, dann ist das ja auch eine generelle Kritik an Journalismus und damit auch an Hiphop-Journalismus. War der denn besser, als ihr noch Praktikanten bei rap.de wart?

Testo: Als wir Praktikanten bei rap.de waren, da war der Hiphop-Journalismus auf seinem Höhepunkt. Dann ging es nur noch bergab – auch mit rap.de. Das wollte ich nur mal sagen! (lacht) Naja, das hat ja viele Seiten. Also aus idealistischer Sicht gibt es da viel, was Schrott ist. Das erkennt der Idealist in mir. Aber dann gibt es da auch den Realisten, der weiß, welche Sachzwänge es gibt. Und wenn ich da arbeiten würde oder Chef wäre, dann müsste ich einen vernünftigen Umgang finden, um mich in dieser nicht-idealen Welt durchzuwuseln und dafür Kompromisse eingehen.

Grim104: Ich finde, dass man da wieder über den Begriff „Erziehung“ reden kann. Der stalinistische Oberlehrer, der sich da hinstellt und sagt …

Testo (fällt Grim104 ins Wort): Ey, ihr dürft nicht mehr auf RapUpdate klicken. Das ist nicht gut. Das macht unsere Szene kaputt! (lacht)

Grim104: (lacht) Nene, so will ich das natürlich nicht sagen. Aber wir sollten zumindest Alternativen haben.

Testo: Sowas wie allgood zum Beispiel.

Grim104: Klar, das gibt es. Aber das läuft nicht ansatzweise so gut wie RapUpdate. Aber bevor es dann nur noch RapUpdate gibt, braucht es sowas.

Ich glaube, dass der Journalismus sich eben zwischen diesen beiden Polen des idealistischen und des realistischen Journalismus bewegt.

Grim104: Genau. Aber auch der idealistische Journalismus muss alle paar Wochen nochmal den PayPal-Link bei Twitter posten. So ist das eben.

Zugezogen Maskulin - Was für eine Zeit (prod. Silkersoft)

Das neue Zugezogen Maskulin Album "Alle gegen Alle" erscheint am 20.10.2017 "Was für eine Zeit" gibt es hier: https://ZM.lnk.to/WasFuerEineZeit Mehr zu Zugezogen Maskulin Web: http://zugezogen-maskulin.de Facebook: https://www.facebook.com/ZUGEZOGENMASKULIN Twitter: https://twitter.com/ZGZGNMSKLN Instagram: https://www.instagram.com/zugezogenmaskulin Video: Regie, Kamera & Schnitt: Martin Swarovski www.martinswarovski.com Oberbeleuchter: Christian Slezak Best Boy: Larius Kieninger Runner: Konstantin Münzel Aufnahmeleitung:

Seit letztem Jahr seid ihr bei Four Music. Fühlt ihr euch gut aufgehoben? Habt ihr Mark Forster schon mal getroffen?

Testo: (grinst) Ne, das nicht. Aber wir haben schonmal bei einer Konferenz gesessen, bei der seine goldenen Platten über uns wachten.

Grim104: Und uns gemahnt haben, bloß keinen Scheiß mit seiner Kohle zu machen. 

Testo: Ich fühle mich da auf jeden Fall nicht unwohl.

Haben sich eure Herangehensweise und eure Arbeit denn irgendwie geändert? Hätte es die gesungenen Hooks bei Buback (vorheriges Label, Anm. d. Red.) auch gegeben?

Testo: Also diese musikalische Veränderung hatte nichts mit dem Label zu tun. Da hat niemand bei Four Music gesagt: „Ihr seid jetzt hier. Ihr müsst jetzt melodischer werden." Da hatten wir Bock drauf. Was sich geändert hat ist, dass wir mehr Ideen so umsetzen können, wie wir wollen. Wir haben mehr Leute um uns herum, die uns unterstützen, und es ist natürlich auch mehr Geld da. So ist es ja nunmal. Aber an der Art, wie wir Musik machen, hat sich gar nichts geändert. Genau wie bei Buback machen wir die Tracks fertig, spielen sie vor und gut ist.

Grim104: Weder bei Four Music noch bei Buback wurde dann irgendwie gesagt: „Ne, das geht nicht klar!“ oder so. Viele Leute haben vielleicht den Eindruck, dass sich durch den Wechsel was geändert hat. Das hat aber eher damit zu tun, dass wir künstlerisch keinen Bock hatten, uns zu wiederholen. Gute alte ZM-Interview-Phrase: Wir hätten auch „Alles brennt 2" machen können. Aber das wäre …

… gewesen wie aus dem Fass angeln?

Grim104: (grinst) Wie Fische aus dem Fass zu angeln, wäre das gewesen. Genau! Und wenn wir das nächste Album bei Four Music machen, dann kann das wieder total anders klingen. Oder auch nicht. 

Testo: Egal, wie wir es gemacht hätten, irgendjemand wäre immer unzufrieden gewesen.

Wir haben eben schon mal über eine Rap-Referenz an die Antilopen Gang auf dem Album gesprochen. Der Titel „Alle gegen Alle“ ist eine Referenz an Slime. Auf dem Track „Yeezy Christ Superstar“ rappt ihr über die Entfremdung von einer Rapszene, in die ihr euch mal verliebt hattet. Trotzdem rappt ihr noch. Raus aus dem Mecker-Modus: Was findet ihr an deutschsprachigem Rap heute gut?

Grim104: Ich finde gut, dass es in den letzten Jahren viel lockerer geworden ist. Schon fast hin zu einer Retardierung, wo ich dann schon wieder denke: Ein bisschen Mühe dürft ihr euch aber schon geben. Aber diese harte Abneigung gegen die Rap-Szene, die kam aus so einer Savas-Ära, in der Rap nur so und so sein durfte. Ich weiß noch, als Casper seine Platte gemacht hat und die ganzen Trottel-Rapper nur meinten „schw*l bla bla und die enge Hose“ und so. Aber dass solche Sachen heute weg sind, darüber bin ich sehr froh und dass alles vielfältiger geworden ist, finde ich gut. Das sind Sachen, die mich positiver stimmen als so schlecht gelaunte, Roca Wear tragende Opa-Rapper. Obwohl: Wer weiß, wie ich in zwei Jahren aussehe. (lacht)

Testo: Gut am deutschsprachigen Rap ist die Innovationskraft. Da kommt ja doch immer wieder ein neuer Künstler, der was ganz anderes macht und etliche Nachahmer folgen dann. Es ist nicht so wie in der Punk-, Rockabilly- oder Skinhead-Szene, wo sich seit Jahren nichts ändert. Ich mag es, wenn Leute sich Mühe mit ihrer Kunst geben, ohne dabei so verbissen zu sein. Und dann entstehen Alben wie von Casper oder Marteria, die eine Strahlkraft auch über die Szene hinaus haben. Aber auch Haftbefehl oder 187 und so weiter machen interessante Dinge. In Sachen Vielfalt ist es natürlich auch spannend, dass Rap von Frauen endlich zum Thema wird und mehr gehört wird. Aber es gibt auch viel, worüber ich mich aufrege. Aber das muss sein. Es ist irgendwie der Hauptantrieb für jeden Rapper, alle anderen Rapper scheiße zu finden. Das gehört zu unserer DNA. 

Welche Releases des vergangenen Jahres habt ihr besonders gefeiert?

Testo: Ich weiß nicht, ob du den kennst. Irgendwie so ein Leipziger, der jetzt Chemnitzer ist. Den gibt es schon länger und der hat früher Dancehall gemacht (lacht). Ne, keine Ahnung. Ich kann auch nur die raushauen, die alle nennen: Trettmann, Casper und so!

Grim104: ZM!

Falls es Hiphop.de-Leserinnen oder -Leser geben sollte, die euer Album noch nicht gehört haben: Was ist euer Lieblingssong?

Testo: „Steine & Draht“! Für die Hiphop.de-Leserinnen und -Leser interessant. Für die YouTube-Abonnenten vielleicht eher nicht (lacht). Ach, egal ich will jetzt gar nicht alle in einen Topf werfen. Checkt „Steine & Draht“! Ist ein gutes Lied.

Grim104: Welchen Song hättest du denn genannt?

Tatsächlich auch „Steine & Draht“!

Grim104: Ich finde den auch am besten. Dieses ungute Gefühl, dass es krasser nicht mehr werden wird auf dem Album, das hatte ich auf jeden Fall, als der Song fertig war. Aber so ist das auch immer, dass man dann denkt: „Oh, das ist das heftigste Lied“ …

Testo: … “das wird einschlagen!“

Grim104: Ja, genau.

Alle gegen Alle

Alle gegen Alle, an album by Zugezogen Maskulin on Spotify

Wobei ich nicht finde, dass es am meisten Hitpotential hat. Aus meiner Sicht ist es aber trotzdem das spannendste und textlich beste Lied auf „Alle gegen Alle“.

Grim104: Ja, das geht mir genauso. Ich finde den auch ziemlich gut, um ehrlich zu sein.

Testo: Genial!

Grim104: Ganz schön arrogant, wie wir hier über unsere Sachen reden (lacht).

Noch was zum Abschluss?

Testo: ZM sind genial!

Grim104: Da kann ich mich nur anschließen!

Kategorie

Groove Attack by Hiphop.de