Der Plot: "Wir machen eigentlich gar keinen Battlerap" (Interview)

Die fünf Jungs von Der Plot haben vor einiger Zeit das VCB (Video-Crew-Battle) gewonnen und haben dank einer Crowdfunding-Aktion das Mixtape Mit der Concorde über den Antlantik geplant, welches demnächst erscheinen soll. Wir haben den Jungs ein paar Fragen gestellt. Dazu hat Der Plot ein Video gedreht, welches wir euch nicht vorenthalten wollen.

Hiphop.de: Der Plot - eine Band wie ihr euch selber bezeichnet. Nun habt ihr euch in den letzten Monaten aber einen Namen als schlagfertige Battle-Crew gemacht. Wer und was seid ihr denn nun?
Der Plot: Wir sind nach wie vor eine Band. Was du gerade aufgezählt hast, sind ja im Endeffekt nur Facetten - wir können so, aber auch so. Eigentlich beweist sowas ja auch nur unsere Vielseitigkeit - wir können hiphop-klassisch Beats am Rechner und Keyboard bauen und dann Internetrapper darauf beleidigen, aber auch Songs schreiben, die aus wenig mehr als Gitarre, Bass und Schlagzeug bestehen und gesungene Hooks haben. Wir sind fünf Jungs, die Bock haben, Musik zu machen.

Auf eurer Internetseite (www.derplot.de) bezeichnet ihr euch als "unkonventionelle HipHop-Combo", euer Geheimrezept besteht aus "Bier + HipHop + X". Wie würdet ihr eure Musik beschreiben?
Der Pressetext ist schon recht alt, im Moment ist es eher "Champagner + Jazz + Y".

Nun habt ihr euch einen Namen im VCB gemacht, einem Internet-Turnier, in dem verschiedene Crews gegeneinander antreten. Ist eure Musik denn nun klassischer Battlerap oder habt ihr noch andere Facetten?
Wir machen eigentlich gar keinen Battlerap. Es war eine coole Abwechslung zu den knallharten Plot-Konzept-Songs und langfristigen Produktionen, die wir sonst machen. Einfach mal einen Track machen und DIREKT Feedback dazu bekommen, nicht erst fünf Monate liegen lassen und dann irgendwann mal hören, wie die Leute es so finden. Plus: Viele Leute aus unserem Umfeld haben da ja schon mitgemacht und sich so eine krasse Fanbase aufgebaut, da dachten wir: können wir doch auch. Hat ja auch geklappt.

Wenn ihr eine Band seid, so sehen eure Studiosessions auch ein wenig anders aus als bei anderen Rappern. Verschafft ihr uns einen kleinen Anblick?
Band bedeutet für uns erstmal, dass wir im Proberaum rumhängen und die Band sowas eine "musikalische Unterlage" bastelt. Tempo, Ansätze für die Bassline, erste Gitarrenriffs. Elias baut die Synthies nicht im Proberaum, sondern immer erst im Nachhinein drüber. Die beiden Rapper überlegen sich dann ein ungefähres Thema und fangen an zu texten… Ehrlich gesagt, ist das Ganze recht unspektakulär. Der wichtigste Unterschied ist eigentlich, dass wir alle zusammen sind, während die Musik entsteht, das ist ja durchaus nicht üblich in unserem Genre. Allerdings ist das auch nicht die effizienteste Art zu musizieren, denn es wird auf jeden Fall gesoffen und dann artet es aus.

Nun habt ihr mit einer sogenannten Crowdfunding-Aktion euer Mixtape Mit der Concorde über den Antlantik finanziert. Wie weit seid ihr mit dem Release?
Es geht so, wir sind nicht so weit, wie wir zu diesem Zeitpunkt eigentlich sein wollten. Wir sind alle mehr oder weniger berufstätig, da ist es schwer, alle an einen Tisch zu kriegen. Daher haben wir uns entschlossen, dass wir erstmal arbeitsteilig arbeiten: die Musiker kümmern sich um die Beats, Max und Conny schreiben drauf… Wenn ein Track für gut befunden wird, setzt man sich nochmal intensiver damit auseinander und produziert ihn gemeinsam aus. Ansonsten haben wir uns eigentlich schon auf die ersten drei Videoauskopplungen geeinigt, zwei sind auch schon abgedreht. Mal sehen, wie lange wir noch brauchen.

Auf Facebook habt ihr eure Battlekarriere offiziell beendet. Wie geht es nun weiter mit euch?
Jo, wie gerade erläutert, erstmal das Concorde-Mixtape. Dazu wollen wir auch so drei bis fünf Videos machen und eine kurze Tour spielen, das wird also auch seine Zeit in Anspruch nehmen. Danach steht dann das nächste Band-Album an. Was zwischendurch geht, wissen wir noch nicht. Da legen wir uns aber auch jetzt noch nicht fest. Aber Conny macht AUF JEDEN FALL VBT 2014.

Text: Oliver Pannke