Was letzte Woche lief: 10 Songs, die du gehört haben solltest

Montag ist Schontag. Der Wochenbeginn ist immer holprig. Damit du dich in Sachen Musik relaxt zurücklehnen kannst, fassen wir zusammen, was so ging. Es wartet eine geschmeidige Auswahl von Songs, die man kennen muss und anderen, die man kennen sollte. Nichts wird ausgelassen: von mehr als etablierten Rappern wie Azad, Kool Savas oder Sido bis hin zu Kostproben von MCs, die noch unterm Radar agieren. Die kleine Liste ist auf meinem Mist gewachsen und daher alles andere als geschmacksneutral.



Wie weit es nach oben gehen kann, wenn einem Aufgeben nie in den Sinn kommt, zeigen Raf Camora und Bonez MC. Die Raben kreisen wieder und das Mitglied der 187 Strassenbande absolviert die Hook-Übung mit links (und Motorroller und Krokodil). Hier haben es zwei geschafft.

Das Palmen aus Plastik-Team kennt keine Zurückhaltung. Der Rap-Star von heute feiert seinen Status gnadenlos ab. Dass der Weg dorthin steinig war, verheimlicht der Song keineswegs. Dancehall unterfüttert die Aufstiegsgeschichte und feiert Afro-Trap aus der Pole-Position.



Der Kampf der Protzkönige Floyd Mayweather junior und Conor McGregor kommt. NXTLVL ist schon da. Das neue Azad-Album ist wohl eines der heißesten Releases des Jahres und zeigt, dass der Frankfurter die Trap beherrscht, ohne vorher auf diesen musikalischen Pfaden auffällig geworden zu sein. Jetzt geschieht das Scheinestapeln ohne Rücksicht. Calo bringt die nötige Portion Autotune-Leiden in den Track. Leiden am Erfolg versteht sich.



Vorweg: Der irre Blick von Grim104 ist immer noch da. Zugezogen Maskulin sind zurück und stellen alles in Frage, was das Leben des Durchschnitts-Hipsters so ausmacht. Silkersoft liefert auch 2017 weiterhin die Beats, auf welchen die Gesellschaftskritik so hart knallt wie ein Zusammentreffen der Polizei und Links-Autonomen bei diesen wichtigen Gipfeln. Das Video gibt sich dazu nicht weniger heftig. Es hagelt Schüsse auf Unterhosenmodels. Zugezogen Maskulin sind schonungslos geblieben.



Das schnelle Leben ist nicht für jeden was. Eko Fresh hingegen meistert es, ohne mit der Wimper zu zucken. Dabei mischt niemand Geringeres als der Sohn vom viel zu früh verstorbenen Wu-Tang Clan-Member Ol' Dirty Bastard mit. Außerdem tobt sich Brudi030 auf dem rohen Goldfinger Beatz-Instrumental aus.

Der Song verbirgt sich auf dem Bonus-Release Ek To The Roots 2. Vom eigentlichen Album König von Deutschland hat Freezy bisher nichts gezeigt. Was da wohl noch auf uns wartet?



Life Is Pain gönnt seinem Signing Mosh36 ein amtliches Video zu 80 Tagen. Im Jules Vernes-Modus bringt der Rapper Sommer-Vibes bei beneidenswertem Wetter. Der Berliner drückt nicht nur lyrisch die Packs vor grauen Hochhaussiedlungen, sondern beweist, dass er easy mit den zeitgenössichen Sounds mithalten kann. Ein chilliger Vorgeschmack auf das, was uns auf DZ erwarten wird.



Das Kollabo-Album nach der pompösen Splash!-Ansage kommt erst Ende September, aber der Royal Bunker steht bereit. Sidos Dabbing-Moves kommen lässig und Kool Savas flowt wie wirklich nur Kool Savas flowt. Das überraschend moderne Instrumental schmälert die Vorfreude kein Stück. Die Goldmaske glänzt, die Pointen sitzen und Berliner Hiphop-Historie bekommt ihre gerechte Aufarbeitung.



Atrocity Exhibition ist schon ein wenig älter. Dennoch schießt Danny Brown nochmal ein verstörendes Video zum Song Lost raus. Der Track demonstriert, wie viel Skill der MC aus Detroit besitzt und mit welchen kuriosen Beats er spielerisch zurechtkommt. Die Kameraführung ist wild, eine Trompete irgendwo in der Ferne und die Action vorm Türspion überdimensional. Die Gelddruckmaschine läuft trotzdem und der Dame kurz vor Clip-Ende schmeckt es sichtlich.



Die Maske scheint dann doch zu bleiben, aber der Sound hat defintiv ein Update erfahren. Mit leichten Achtziger-Anleihen ist die Hook von Unendlichkeit ein Ohrwurm der obersten Kategorie. Das surreale Video setzt dem Ganzen die Krone auf und befördert das Chimperator-Aushängeschild eine ferne musikalische Umlaufbahn. Es wird merklich nachdenklicher. Die Herangehensweise an die Musik hat sich spürbar geändert.



Im Untergrund Hamburgs brodelt es genauso wie in anderen Großsstädten. Den Puls der Alster-Stadt bringt Das Glas auf den Beat. Dank eines scheppernden Bretts von Ebbe Funk schrauben sich Existenzängste gekonnt in den Kampf mit dem Älterwerden. Wer nicht mehr 20 ist, fühlt den Hustle. Die ehrlichen Einsichten zum Struggle mit sich Selbst und der Welt, in die man hineingeworfen wurde, erinnern an Döll in Bestform.



Der A$AP Mob besteht nicht nur A$AP Rocky und A$AP Ferg. Neben der Negativberichterstattung um Mob-Mitglied Bari schickt sich nun A$AP Twelvyy an, ins Rampenlicht zu rücken.

Die Woche fuhr er gleich im musikalischen Doppelpack auf und bringt Boom-Trap direkt aus den Straßen New Yorks. Er ist dabei massiv Strapped, aber hat hoffentlich noch niemanden auf dem Gewissen. Diamonds ist der Titel des zweiten Songs, der den Pretty Motherf**ker himself auf der Gästeliste hat. Die Vorfreude auf 12 steigt.
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