Von Off White zu Louis Vuitton: Virgil Ablohs Move steht für Veränderungen in der Fashionwelt

Gestern wurde bekannt, dass Virgil Abloh - Begründer des Labels Off White - zukünftiger Chef-Designer des französichen Luxuslabels Louis Vuitton wird. Damit holt sich Louis Vuitton die Kreativität eines Mannes, der in den letzten Jahren für viel Aufsehen gesorgt hat. Doch der Wechsel Ablohs ist nur die konsequente Fortführung eines Streetwear-Hypes, der immer mehr auch die teuren Luxusmarken beeinflusst.

Schließlich ist Virgil Abloh, der in Wisconsin einen Abschluss in Bauingenierwesen machte, bevor er einen Master in Architektur nachlegte, nicht nur ein außergewöhnlicher Designer, der Kanye Wests Merch designte, ein Praktikum bei Fendi absolvierte, Art Director des Albums "Watch The Throne" war und diverse gehypte Brands aus dem Boden stampfte. Mit seinem Werk trug er sogar dazu bei, die streetweartragende Hiphopszene an die jahrelang bieder wirkende Luxusmode anzudocken. 

Traininsanzüge und Hoodies gelten seit Jahrzehnten als Basics der Straße. Virgil Abloh lebte bereits mit seiner Brand Off White das Konzept, Streetwear in die Luxuswelt zu übertragen. In einem Interview mit dem Zeit Magazin erklärte Abloh sein Konzept funktioniere, weil er abstrakte Referenzen in die Streetwear bringe. Unterschiedliches zu vermischen ist auch das Konzept des Russen Gosha Rubchinskiy, der postsowjetische Optik und Streetwear-Designs zusammenbringt. Preislich unterscheiden sich Off White und Gosha Rubchinskiys Klamotten. Im Vergleich zu den Off White Produkten sind die Pieces des russischen Designers erschwinglich - wenn man sie denn bekommt. Denn beide eint der Hype und ihr Einfluss auf die Modebranche.

Doch mittlerweile haben es vom Streetstyle inspirierte Designer geschafft, Luxusmarken wie Louis Vuitton oder Gucci - die über Jahrzehnte eher für Fashion im konservativen Look standen - zu überzeugen, die eigenen Designs stark an die urbanen und von der Straße inspirierten Outfits junger Leute anzupassen. Ein Beispiel aus dem Hause Gucci sind Sneaker dieser Art: 

Das große Luxusmarken wie Gucci mittlerweile neben Sneakern auch Bomberjacken, Hoodies oder andere von der Streetwear inspirierte Stücke verkaufen, ist natürlich kein Zufall. Vielmehr haben diese Marken die Attraktivität einer Zielgruppe erkannt, die sich von angesagten Designern oder Acts aus der Streetwear- oder Hiphopszene inspirieren lässt. Da ist Louis Vuittons Move, Abloh an das Label zu binden, ein konsequenter Schritt, um eine ganze Zielgruppe noch mehr auf sich aufmerksam zu machen. Darüber hinaus erscheint es nicht unrealistisch, dass weitere Designer angesagter Streetwearlabels in Zukunft dem Ruf der Luxusbranche erliegen. Wie lange wird es dauern, bis Demnar Gvasalia - der Gründer des Label Vetements - Pieces für Dior entwirft oder Gosha Rubchinskiy den Weg ins Luxussegment geht?

Was noch Zukunftmusik ist, scheint schon bald denkbar. Die Modewelt ist im Wandel. Streetwear könnte bald die Styles des Luxusmarktes vorgeben. Klingt cool. Bezahlbarer wird die Mode dadurch allerdings nicht. Und auch die Preise angesagter Streetwearbrands könnten weiter explodieren. Hype ohne Grenzen. 

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