splash! 17 Impressionen: Kollegah schließt den Kreis

Auch am dritten Tag des Festivals schien die Sonne über der wohl bedeutendste Halbinsel des Rap-Universums, was für ausgelassene Stimmung sorgte. Diese wurde etwas von den recht strengen Kontrollen am Eingang des Festival-Geländes getrübt, die dazu führten, dass sich dort lange Schlangen bildeten. Die Besucher vertrieben sich die Wartezeit mit inbrünstigen Fußballgesängen, den obligatorischen Helga-Rufen und Ausrufen aus der Zeit der Montagsdemonstrationen, mit denen sie den Veranstalter, selbstverständlich vergeblich, zum Öffnen der Sicherheitsschleusen bewegen wollten.

Direkt nach Betreten des Festival-Geländes platzte die nächste Bombe: Noch vor dem eigentlichen Beginn hatte sich der ungekrönte König des splash!-Festivals, Marteria, angekündigt, was zu pilgermarschartigen Bewegungen in Richtung des Auftrittsortes führte. Nichts war im Vorfeld an die Öffentlichkeit gedrungen, bis Marteria selbst den Auftritt ankündigte und so hatte das diesjährige splash!-Event nach Samy Deluxe am Vortag einen weiteren geheimen Act zu bieten. Der folgende Auftritt machte trotz mäßigem Sound noch einmal deutlich, dass Marteria und das splash!-Festival einfach zusammen gehören.

Der eigentliche Festivaltag begann dann mit dem Auftritt der Rap-Formation Der Plot, zu der auch eine aus Schlagzeuger, Gitarrist und Bassist bestehende Band gehört. Von dem was die Jungs im Rahmen ihres Auftritts auf der Bühne veranstalteten, kann sich so manch arrivierter Künstler noch einiges abschauen. So entwickelten die Jungs mit Hilfe der Band eine wahnsinnige Live-Energie, die sich auch an den Reaktionen des Publikums bemerkbar machte.

Auftrittstechnisch weiter ging es für uns mit dem Trailerpark-Mitglied Alligatoah, der die gesamte Fläche der Hauptbühne und die nähere Umgebung mit gewaltigen Menschenmassen füllte. Alligatoah stellte hier unter Beweis, dass er zu den begnadetsten Live-Künstlern unseres Landes zählt. Mit einer beeindruckenden Inbrunst spielte er eine Auswahl an Songs seines Nummer 1 Albums Triebwerke und verband diese mit Klassikern, die er vor seinem Durchbruch veröffentlicht hatte. So machte der selbsternannte Terrorist deutlich, dass sein Gott auch im Jahre 2014 immer noch den Längsten hat.

Nach dieser krachenden Show bereiteten sich die Zuschauer auf die große Audienz des Bosses und Kingtitel-Anwärters, Kollegah, vor. Dieser stürmte gemeinsam mit Majoe und seinem "Butler" Frederik die Hauptbühne und performte dort sowohl Stücke aus seinem aktuellen Platin-Album King, als auch allseits bekannte Klassiker seiner beeindruckenden Diskographie. Selbstverständlich durfte auch der Club-Hit Was ist denn los mit dir nicht fehlen, zu dessen Takt Flammen aus den umstehenden Kränen schlugen. Für Jubelstürme sorgte Kollegah dann mit dem Gastauftritt Caspers, der sowohl für Karate als auch für Mittelfinger hoch auf die Bühne gebeten wurde. Schade war nur das dessen Mic zu Beginn des Auftritts ausgeschaltet war, was sich aber nicht negativ auf die Inbrunst des Interpreten auswirkte. Vergangenes Jahr holte Casper Kollegah auf die Bühne nun revanchierte sich dieser also dafür. Der Kreis hatte sich demnach geschlossen.

Nach diesem gelungenen Auftritt räumte Kollegah die Bühne, um Platz für seinen ehemaligen Weggefährten Prinz Pi zu machen. Dieser unterstütze die Grundstimmung seiner neueren Musikstücke mit dem Einsatz von Feuerwerkskörpern, die er in den Nachthimmel über der Ferropolis feuern ließ. Gegen Ende des Auftritts reduzierte sich das Keine Liebe-Oberhaupt wieder auf das Minimum und schlüpfte in die Rolle seines ersten musikalischen alter Egos, indem er unter dem Pseudonym Prinz Porno Klassiker wie Keine Liebe zum Besten gab. Erneut schürte er hierbei leise Hoffnungen auf ein mögliches Prinz Porno-Album. Alles dazu findest du in unseren News.

Den Abend ausklingen ließen wir bei den Legenden von OutKast, die mit Tanzeinlagen und ihren größten Hits für mächtig Stimmung sorgten.

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