Realer Irrsinn in Düsseldorf! Erst trist, dann schön bunt, jetzt wieder hässlich

Ein Facepalm ist nicht genug für das, was am Düsseldorfer Schauspielhaus los war.

40 Jahre war alles in Ordnung am Gustaf-Gründgens-Platz. Das mäßig hübsche Gebäude wurde 1969 fertiggestellt und seitdem verwahrlosten die dazugehörigen, ebenfalls unter Denkmalschutz stehenden Mauern auf dem Platz mehr und mehr. Schade, aber ok. Hässliche Ecken gibt's in jeder Stadt.

Im September fand dort dann das 40 Grad Festival statt. Laut RP malten rund 100 Graffiti-Künstler die Wände kunstvoll an und verliehen so dem tristen Platz neues Leben (Galerie mit 32 Bildern). Die Menschen hielten sich wieder gerne dort auf.

Aber wieso den Platz schön lassen, wenn es auch wieder hässlich geht? Die Erben des Architekten Bernhard Pfau hatten nämlich vor dem Festival verabredet, dass die Mauern nach der Verschönerung wieder weiß gestrichen werden sollten. Klaus Klinger, ein Mitorganisator der Graffiti-Aktion, sagte der RP Anfang November:

"Ich finde, kein Einzelner hat das Recht, [den Platz] für alle Ewigkeit in einen Friedhof zu verwandeln."

Genau das scheint aber das Ziel der Erben gewesen zu sein. Anstatt das Erbe zeitgemäß zu verwalten und die ursprüngliche Vereinbarung situationsabhängig neu einzuschätzen, hielten sie es für angebracht, die Wände wieder im tristen Weiß ermatten zu lassen. Steriles, totes Weiß, das irgendwelche Toys mit ihren Kritzeleien vollschmieren können. Ist ja viel besser als Graffiti von Leuten, die es draufhaben.

X3 hat einen schönen Beitrag zum Thema verfasst. Unsere bescheidene Meinung zu diesem urbanen Irrsinn fasst das Video darunter in drei Sekunden zusammen:

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