"Black Panther": Wie Film und Soundtrack Geschichte schreiben

"Black Panther" bricht gerade eine ganze Reihe Rekorde. Allerdings nicht nur an den Kinokassen, sondern auch mit dem zugehörigen Soundtrack. Kein Wunder: "Black Panther" stellt den bisher wohl besten Marvel-Film dar und dem steht auch der Soundtrack von Kendrick Lamar in Nichts nach. Der Erfolg kommt also nicht von ungefähr, übertrifft aber dennoch alle Erwartungen. Und die waren bereits im Vorfeld extrem hoch.

"Black Panther" dominiert weltweit die Kinokassen

"Black Panther" ist der erste schwarze Superheld mit einem eigenen, großen Kinofilm. (Je nach Definition kämen da vielleicht noch "Blade" und "Hancock" in Frage, aber klassische Superhelden stellen beide nicht dar.) Bisher hat sich Marvel sehr schwergetan, wenn es um Diversität in hauseigenen Superhelden-Filmen geht. Ein Film mit weiblicher Titelheldin fehlt im MCU (Marvel Cinematic Universe) zum Beispiel immer noch, auch wenn sich das mit "Captain Marvel" endlich ändern soll. Fans warten aber immer noch auf einen "Black Widow"-Solofilm.

Die Argumentation, dass derartige Filme kommerziell nicht erfolgreich sein könnten, gehört nach dem DC Comics-Film "Wonder Woman" und "Black Panther" endlich der Vergangenheit an. Regisseur Ryan Coogler beweist mit einem überwiegend schwarzen Cast (unter anderem Angela Bassett, Chadwick Boseman, Danai Gurira, Daniel Kaluuya, Forest Whitaker, Letitia Wright, Lupita Nyong'o, Martin Freeman und Michael B. Jordan), dass es "Black Panther" mühelos mit der hauseigenen Konkurrenz aufnehmen kann. Der Erfolg gibt ihnen recht: Das Startwochenende ist das erfolgreichste, das je ein Film im Februar hingelegt hat (Sorry, "Deadpool"!). Der einzige Marvel-Film mit einem besseren Startwochenende war der erste "The Avengers"-Film.

Zwischen 150 Millionen und 172 Millionen US-Dollar wurden an Einnahmen für das erste Kino-Wochenende von "Black Panther" prognostiziert. Was der Film locker toppen konnte, und zwar mit einem Einspielergebnis von 192 Millionen Dollar, allein in den USA. Weltweit sollen es bereits über 361 Millionen sein, die "Black Panther" in die Kassen gespült hat. Was wiederum bedeutet, dass "Black Panther" den fünft-erfolgreichsten Kinostart aller (bisherigen) Zeiten hingelegt hat.

Gegenüber The Hollywood Reporter erklärt Regisseur Ryan Coogler den Erfolg von "Black Panther":

"Das Konzept einer afrikanischen Geschichte mit Schauspielern afrikanischer Herkunft, kombiniert mit der Größe des modernen Franchise-Filmemachens ist etwas, das es vorher wirklich noch nie gab. Das fühlt sich an wie die Gelegenheit zu bekommen, etwas Frisches zu sehen und Teil von etwas Neuem zu sein, was etwas ist, von dem ich glaube, dass es alle Zielgruppen erleben wollen, egal ob sie afrikanischer Herkunft sind oder nicht."

Der Soundtrack zu "Black Panther" setzt noch einen drauf

"Black Panther: The Album" wurde von Kendrick Lamar, Anthony 'Top Dawg' Tiffith und Regisseur Ryan Coogler kuratiert. Der Soundtrack bietet 14 Tracks und bei allen von ihnen steht Kendrick Lamar als Schreiber mit in den Credits. Auf fünf Tracks performt er auch. Ansonsten bietet die Platte Beiträge von SZA, The Weeknd, ScHoolboy Q, 2 Chainz, Ab-Soul, Future, Vince Staples und Zacari. Wie auch beim Film geht der Plan hier ebenfalls voll auf.

"Black Panther: The Album" landet auf Platz eins der Billboard 200-Charts und fährt die größte erste Streaming-Woche ein, die einem Film-Soundtrack je vergönnt war. Seit anderthalb Jahren war kein Film erfolgreicher in Sachen musikalische Untermalung: Laut Billboard war das im August 2016 der "Suice Squad"-Soundtrack mit insgesamt 182.000 verkauften und gestreamten Albumeinheiten. Die Chartspitze konnte dieses Jahr schon ein anderer Filmsoundtrack erreichen, und zwar der zu "The Greatest Showman", der zwei Wochen auf Platz eins war.

Nicht nur Fan-, sondern auch Kritikerliebling

Kommerziell ist der neue Marvel-Film also schon mal ein voller Erfolg, aber auch bei den Kritikern. Auf Rotten Tomatoes kommt "Black Panther" beispielsweise auf satte 97 % bei den Reviews von Filmkritikern. Den vielen lobenden Worten können wir uns nur anschließen. Ein Film wie "Black Panther" war überfällig. Das hier ist größer als der Superheldenfilm an sich und geht weit über das hinaus, was wir bisher von Marvel-Filmen gewohnt waren. Dass der Soundtrack von einer der Gallionsfiguren der "Black Lives Matter"-Bewegung wie Kendrick Lamar stammt, rundet das Gesamtbild sowie den Anspruch und die Wirkung ab.

Glücklicherweise gelingt dieser Spagat: Trotz der Mehrdimensionalität der Charaktere und der vielschichtigen Story – die auch vor unangenehmen, wichtigen Themen keinen Halt macht – liefert Marvel auch dieses Mal wieder allerbeste Popcorn-Unterhaltung. Die wirkt nur auf den ersten und oberflächlichen Blick seicht. In der Story über König T'Challa und Wakanda steckt viel mehr. Hier geht es um Menschheitsverbrechen wie Kolonialisierung, Sklaverei und Unterdrückung. Es geht um Freiheit, um den Umgang mit Ressourcen und das Anbieten von Hilfe – letzten Endes dreht sich also alles um Verantwortung. Um die Verantwortung gegenüber uns selbst, gegenüber unseren Mitmenschen und der gesamten Welt.

Kendrick Lamar, Various Artists - Black Panther: The Album

1. "Black Panther" - Kendrick Lamar 2. "All The Stars" - Kendrick Lamar and SZA 3. "X" - Schoolboy Q, 2 Chainz & Saudi 4. "The Ways" - Khalid & Swae Lee 5. "Opps" - Vince Staples & Yugen Blakrok...

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